Unart Sunburnart

Hautärzt_innen warnen vor Sonnenbrand-Tattoos

Krebsrote Haut drum herum und in der Mitte weiße Hautstellen mit den unterschiedlichsten Motiven: Batman- oder Superman-Logos, Blumenranken, Herzen, politische Statements oder Umrisse von Tanktops, Sandalen und Armbändern. Merkwürdige "Kunstwerke" machen zur Zeit unter dem Hashtag #sunburnart die Runde auf instagram, twitter & Co. Ob man die Kreationen schön findet, ist eine Sache, jedenfalls könnte man ihre Besitzer_innen nur als schön blöd bezeichnen, denn man muss kein außergewöhnliches dermatologisches Fachwissen besitzen, um sich die Folgen dieses Hobbys auszumalen.

Jeder Sonnenbrand sei einer zu viel, mahnen etliche Hautärzt_innen und lehnen diese Art des Körperschmucks strikt ab. Gefährlich ist es deshalb, weil die von der UV-Strahlung verursachten Sonnenbrände Erbgutschäden in den Hautzellen verursachen, erklärt auch das Bundesamt für Strahlenschutz. Besonders bei Kindern und Jugendlichen finden noch mehr Zellteilungen statt, weil sich der Körper noch entwickelt. Ein Erbgutschaden vervielfältigt sich aufgrund der hohen Zellteilungsrate also schneller als bei Erwachsenen, und Schäden des Erbguts (Mutationen) können zu Krebs führen. Ein weiterer Grund, intensive UV-Strahlung zu vermeiden ist, dass sie Pigmentmale in der Haut verursacht. "Eine erhöhte Anzahl solcher aufgrund hoher UV-Belastungen und Sonnenbrände erworbener Pigmentmale (mehr als 50) sowie atypische Pigmentmale bedeuten ein erhöhtes Risiko, am schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken", schreiben die Expert_innen des Bundesamts für Strahlenschutz. Deshalb dürfen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre auch seit einigen Jahren kein Solarium mehr besuchen – das ist in Deutschland gesetzlich verboten. Wenn die Internationale Agentur für Krebsforschung davor warnt, dass das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, um 75 Prozent steigen kann, wenn man vor dem 30. Lebensjahr ein Solarium besucht, wird diese Warnung mit Sicherheit auch für das Braten in der Sonne gelten.

Wer seinen Körper unbedingt mit netten Mustern verzieren will, sollte also lieber nett sein zu seiner Haut und auf temporäre Tattoos zurückgreifen. Die auch als Abziehtattoo, Tattoo-Sticker oder Haut-Klebetattoo bekannten Körperbemalungen sind bedruckte, mit speziellen Klebern imprägnierte Folien, die man mittels eines Gels oder Wasser auf die Haut überträgt. Hochwertige Tattoos können bis zu einer Woche auf der Haut bleiben, weil sie wasser- und oft auch seifenfest sind. Will man sich ihrer entledigen, reichen Wattepads in Alkohol oder Öl getränkt.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Sonnenbaden ohne Brandflecken :-)

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Sonnenschutz  Sonnenbrand  Solarium-Verbot

Autorin / Autor: Redaktion