Herzhafte Heiterkeit
Forschung: Lachen macht Lust auf Essen
Fühlt ihr euch müde, antriebslos und ohne Appetit? Dann solltet ihr euch lustige Filme ansehen, auf Witze-Seiten im Internet surfen oder euch eine deftige Kissenschlacht mit euren Freundinnen liefern, denn Lachen ist möglicherweise die neue Therapieform gegen Appetitlosigkeit.
Wie eine Studie von WissenschaftlerInnen um Lee Berk von der Loma Linda University in Kalifornien herausfand, hängt die Wirkung des Lachens auf unsere Hungergefühle mit der Konzentration bestimmter Hormone zusammen, die direkten Einfluss auf den Appetit haben: Leptin zügelt eher den Hunger und Ghrelin facht ihn an. In ihren Versuchen zeigten die ForscherInnen ihren freiwilligen StudienteilnehmerInnen erst einen ergreifenden Ausschnitt eines Films und dann ein Video, in dem es heiter zuging. Vorher und nachher maßen sie die Hormon-Konzentration von Leptin und Ghrelin im Blut der Versuchspersonen. Das Ergebnis: Nach den lustigen Filmszenen, in denen viel und herzhaft gelacht wurde, sank der appetitzügelnde Leptinspiegel, während die appetitanregende Ghrelinkonzentration anstieg.
Fröhlichkeit ist gesund für alle
Für die WissenschaftlerInnen zeigt dieses Studienergebnis eine Möglichkeit auf, wie man künftig die Therapien bei Menschen mit anhaltender Appetitlosigkeit (zum Beispiel bei Depressionen) bereichern könnte; die körperlichen Reaktionen beim Lachen seien ähnlich denen, die Bewegungen hervorrufen und deshalb sei Lachen auch besonders für alte Menschen gut, die sich nicht mehr viel bewegen könnten.
Aber auch allen anderen, die nicht unter mangelndem Appetit leiden, empfehlen wir wärmstens regelmäßig zu lachen, denn ausgelassene Fröhlichkeit verbessert die Durchblutung, beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten vor, stärkt das Immunsystem und lässt Stresshormone verschwinden. Ganz zu schweigen von den tollen Auswirkungen auf eure Mitmenschen und die Umwelt, denn Lachen ist ja bekanntlich ansteckend ;-)
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Autorin / Autor: Redaktion/ wissenschaft.de - Stand: 27. April 2010