Wer sich nicht nur theoretisch mit Ökologie beschäftigen, sondern auch ganz praktisch im Alltag umweltfreundlich handeln will, dem wird´s nicht immer leicht gemacht. Ein Beispiel dafür sind klimafreundliche Schul-Hefte aus Recyclingpapier. Die sind nämlich nicht gerade leicht zu bekommen, ergab eine kleine Stichprobe des Klimateams der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Mitte August in Mainz und Trier. Sie hatten 29 Geschäfte, vom Discounter über den Supermarkt bis hin zum Schreibwarenfachhandel aufgesucht, um dort solche Hefte zu kaufen und mussten dabie feststellen: Nur rund ein Drittel der Läden hatte Schulhefte aus Recyclingpapier im Sortiment.

Während in Trier immerhin in sechs von zwölf Geschäften Hefte aus Recyclingpapier zu finden waren, hatten in Mainz nur drei der 17 untersuchten Geschäfte die klimaschonende Variante in den Regalen. Auch die Auswahl an verschiedenen Heften war meist sehr begrenzt. Besonders unerfreulich, dass auch das Angebot im Fachhandel sehr zu wünschen übrig ließ.

Kein Baum muss sterben für das Papier

"Wer auf Schulhefte aus Recyclingpapier schreibt, leistet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz", so Britta Münnekhoff, Referentin im Klimaprojekt. "Im Vergleich zu Papier aus Frischfasern wird bei der Herstellung von Recyclingpapier deutlich weniger Energie verbraucht und es muss kein Baum für das Papier gefällt werden." Jährlich könnten fast 150.000 Tonnen CO2 eingespart werden, würden nur noch Büro- und Kopierpapiere aus Recyclingfasern eingesetzt, so die Berechnungen des Heidelberger ifeu-Instituts.

"Holzfrei" irreführend, da Zellstoff auch aus Holz gewonnen wird

Der Rat der Verbraucherzentrale: Wir sollten beim Kauf auf das Umweltzeichen ‚Blauer Engel’ achten. Es garantiere eine wirklich ressourcenschonende Produktion aus 100 % Altpapier. Andere Bezeichnungen wie "holzfrei" sind irreführend, denn holzfreies Papier ist aus Zellstoff hergestellt, der aus Holz gewonnen wird.
Entgegen alter Vorurteile lässt sich Recyclingpapier einwandfrei mit Tintenfüllern und Bleistiften beschreiben. Auch der Einsatz von Radiergummi und Tintenkiller ist problemlos möglich, informiert Münnekhoff.

Kostenlose Hefte in der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Wer in der Nähe wohnt, kann sich in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kostenlos karierte Schulhefte im A5 Format zum Testen abholen. Sagt auch euren Lehrerinnen und Lehrern bescheid, die können nämlich unter 06131 / 284847 oder verbraucherfuersklima@vz-rlp.de – solange der Vorrat reicht - kostenlos einen Klassensatz anfordern.