Witz, Charme, Coolness, Einfühlsamkeit oder Wissen? Was macht ein/e LehrerIn zu einer guten LehrerIn? Das wollten ForscherInnen der School of Education University of Nottingham wissen und untersuchten über zwei Jahre lang die Unterrichtspraxis an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Dabei fanden die WissenschaftlerInnen heraus, dass die besten Lehrer nicht unbedingt diejenigen mit der größten Erfahrung sind, sondern diejenigen, die mit Begeisterung bei der Arbeit und am Erfolg ihrer SchülerInnen interessiert sind. Ein weiterer Indikator für die Qualität des Lehrpersonals sind positive Beziehungen, die sie zu der Klasse aufbauen, eine hohe Motivation, großes Engagement und Belastbarkeit.

Ideen der Schüler unterstützen!

"Effizientere Lehrer schaffen ein positives Lernklima, indem sie die Ideen der Schüler unterstützen und sie inspirieren. Ihr Unterricht ist innovativer und sie fördern die SchülerInnen entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen", so der Projektleiter Professor Christopher Day. Somit hätten die Schüler mehr Kontrollmöglichkeiten über ihr Lernverhalten und könnten sich besser auf den Unterricht einlassen, was mehr Erfolgsmöglichkeiten schaffe.

Selbstwertgefühl aufbauen

Gute LehrerInnen verstehen es, laut Studie, ihre Kenntnisse über das Sachgebiet und mit einer guten Unterrichtspraxis und dem Eingehen  auf die individuellen Bedürfnisse der SchülerInnen zu kombinieren und konzentrieren sich darauf, das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen aufzubauen, woraus Vertrauen und Achtung erwachsen kann.

Für die Zwei-Jahres-Studie wurde die Unterrichtspraxis an Schulen beobachtet, deren SchülerInnen entweder typische oder überdurchschnittliche Leistungen erbrachten. Dabei mussten sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen Fragebögen ausfüllen, in denen es darum ging, sowohl den Unterricht als auch die Lehrerpersönlichkeit nach verschiedenen Kriterien zu beurteilen.

*Möglichkeiten zur Selbstkritik*
Die ForscherInnen wollten mit diesem Projekt aufzeigen, wie wichtig es ist, dass LehrerInnen auch nach ihrer Einstellung in den Schuldienst durch Klassenzimmer-Beobachtungen Möglichkeiten zur Selbstkritik erhalten, regelmäßig ihre Rolle überdenken und ihre Unterrichtspraxis an Best-Practice-Beispielen orientieren können.