Die Geschichte vom hässlichen Entlein
Fernsehshows spielen die Risiken der Schönheits-OPs runter
Irgendwie sind sich alle einig: Schönheits-OP-Fernsehshows sind das allerletzte. Aber so ganz scheint das nicht zu stimmen, denn sonst wären sie nicht der neueste Trend unter den Fernsehsendungen. Wahrscheinlich einerseits angewidert andererseits aber auch ein bisschen fasziniert sitzen wohl die meisten ZuschauerInnen davor.
Klar, kann man ja auch verstehen, dass das Mädchen mit Körbchengröße H leidet. Dahingestellt bleibt mal, ob sie nicht vor einer OP erst mal 30 Kilo abnehmen sollte und warum es nötig ist, ihr Leid öffentlich auszubreiten. Das sind aber letztlich Geschmacksfragen. Anders verhält es sich damit, dass die Sendungen dazu führen, dass das Selbstbewusstsein der ZuschauerInnen weiter geschwächt wird und OPs auf die gleiche Ebene wie das morgendliche Schminken oder der Besuch beim Friseur gestellt werden.
Dramatisch ist, dass die Risiken solcher Eingriffe in den Shows verharmlost werden. Die ÄrztInnen - auch die plastischen ChirurgInnen - sind sich einig, dass dies ihrer ärztlichen Ethik widerspricht, zitiert Netdoktor.de Hellmut Koch, den Präsidenten der Bayerischen Landesärztekammer. Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet, wird erwogen, ob und in welcher Form die FernsehärztInnen dafür zur Verantwortung gezogen werden sollten.
Also um das noch mal klar zu stellen: Schönheitsoperationen sind erhebliche Eingriffe an gesunden Körpern und da kann viel schief gehen. Was hat man dann von der geraden Nase oder dem flachen Bauch, wenn man sich nicht mehr gesund dran freuen kann, wie z.B. die Miss-Russland Kandidatin. Sie liegt, seitdem sie sich das Fett absaugen lassen hat im Koma und, Spiegel-online zufolge, wird daraus wohl auch nicht mehr aufwachen. Immerhin sind ihre Ärzte jetzt zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. Oktober 2004