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International unterwegs in der Chemie-Branche
Die Chemiebranche ist in vielerlei Hinsicht international. Das fängt bei den Beschäftigten an, geht über Lieferketten bis hin zu den Verkaufsmärkten. Wenn du es also bunt und offen magst, dann ist dieser Beitrag und diese Branche für dich!
Viele Nationen in einer Branche
Starten wir doch erstmal mit ein paar Zahlen zur Branche! In Deutschland gehört die Chemisch-Pharmazeutische Industrie zu den drei größten Industriebranchen. Hier arbeiten ca. 480.000 Menschen. Und bei so vielen Menschen gibt es natürlich auch viele Nationalitäten, die in der Branche arbeiten. Viele sind Deutsche mit Migrationshintergrund, viele wohnen auch nur in Deutschland und haben einen ausländischen Pass. Einige arbeiten schon lange hier, andere kommen [Von Portugal nach Ahrweiler - für die Ausbildung | Chemie-Azubi], um hier eine Ausbildung zu machen, oder machen sie, weil sie hier her geflüchtet sind [Pharmakantin Ausbildung » Alle Infos | Chemie-Azubi]. Selbst jeder zweite kleine Betrieb hat Mitarbeitende mit Migrationshintergrund. Bei großen Betrieben sind es sogar etwa 90%, die Mitarbeitende aus verschiedenen Nationen beschäftigen.
So kommen also die 1900 Beschäftigten beim forschenden Pharmaunternehmen AbbVie aus ganzen 44 Nationen und bei Boehringer Ingelheim sind es sogar 71 Nationen.
european Union von Dusan_Cvetanovic bei
Pixabay: Die Chemiebranche ist international.
Die bunte Mischung machts
Wichtig ist aber, dass es bei so vielen Nationen Gemeinsamkeiten gibt, damit die Arbeit reibungslos läuft. So wird zumindest in der Produktion meistens deutsch miteinander gesprochen. Das ist auch oft Einstellungsvoraussetzung, denn es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden in der Produktion genau verstehen, was erlaubt und was verboten ist, und wo es gefährlich ist. Nur so kann ein Chemiebetrieb sicher und ohne Unfälle funktionieren.
Und wenn das klappt, dann kann man gemeinsam seine Unterschiede feiern. Zum Beispiel mit leckerem Essen aus verschiedenen Ländern. Und was auch gut ist: Die verschiedenen Religionen haben unterschiedliche Feiertage. So können sich die Mitarbeitenden gut gegenseitig vertreten und die Wahrscheinlichkeit, dass man sich auch im Schichtbetrieb an wichtigen Feiertagen frei nehmen kann, steigt.
Buffet von congerdesign bei
pixabay: Wenn man sich aufeinander verlassen kann, kann man auch die Unterschiede feiern.
International und multilingual
In der Verwaltung hingegen wird oft Englisch gesprochen. Mit Verwaltung ist alles rund um typische Bürojobs gemeint. Auch wenn im Team oft deutsch gesprochen wird, kommt es vor, dass englischsprachige Mitarbeitende ins Team oder von einem anderen Standort zu Besuch kommen, dann wird meist ins Englische gewechselt. Außerdem haben viele Unternehmen auch Standorte in anderen Ländern. Dann sprechen die Teams untereinander in der Regel englisch. In einigen Unternehmen gibt es aber auch andere Sprachen, die Unternehmenssprache sind. So wird bei Michelin, dem Reifenhersteller, oft auch französisch gesprochen. Besonders für eben diese Büroberufe sind mehrere Sprachen oftmals Voraussetzung, auch um mit Lieferanten verhandeln zu können. Daher gibt es neben der normalen Büro- oder Industriekaufleute-Ausbildung auch die Möglichkeit, sich als Europakaufleute [Europakauffrau / Europakaufmann - Ausbildung | Chemie-Azubi] zu qualifizieren. Dann macht man in der Berufsschule in mindestens zwei Fremdsprachen, also zum Beispiel Englisch und Spanisch, ein zusätzliches Zertifikat. Außerdem kommen noch ein paar andere Lernfächer hinzu. Und meist gibt es auch eine Voraussetzung, ein Auslandspraktikum zu machen.
BASF SE: Im Team wird oft nicht (nur) deutsch gesprochen.
Schon in der Ausbildung reisen
Fast alle Unternehmen haben mehrere Standorte in Europa oder sogar der ganzen Welt. Oft sind die Ausbildungsbetriebe auch Tochtergesellschaften ausländischer Firmen. Damit die Kommunikation untereinander klappt, wird wie gesagt oft Englisch vorausgesetzt. Aber den Ausbildungsbetrieben ist es wichtig, dass auch Azubis das Unternehmen und weitere Standorte kennen lernen. Daher gibt es oft nicht nur für Europakaufleute Auslandspraktika [Auslandspraktikum in der Ausbildung » Vorteile & Co. | Chemie-Azubi]. Viele, vor allem größere Ausbildungsbetriebe schicken dich mindestens an einen anderen deutschen Standort, meistens aber ins Ausland. Das hat für dich viele Vorteile:
- Du lernst während eines Auslandspraktikums ein anderes Land, dessen Menschen und ihre Kultur kennen
- Du entwickelst dich im Auslandspraktikum persönlich weiter, wirst selbstständiger und lernst zu improvisieren. Denn im Ausland klarzukommen (selbst wenn man Unterstützung hat), ist manchmal gar nicht so leicht
- Du erfährst mehr über Produktions- bzw. Arbeitsabläufe, verstehst Zusammenhänge besser. Das kann dir später beruflich nützen
Bild: Privat/Chemieverbände RP: Shanghai ist nur eines von vielen Zielen.
Weltweit vernetzt
Auch im dualen Studium sind Auslandsaufenthalte nicht unüblich. Hier gibt es sogar die Möglichkeit, ein Auslandssemester [Auslandssemester in Mexico | Chemie-Azubi] zu machen UND zusätzlich noch ein Praktikum im Ausland. Valentina war zum Beispiel in Dublin [Nach der Uni in den Pub | Chemie-Azubi]. Und auch nach der Ausbildung hast du viele Chancen. Manche gehen mehrere Monate oder sogar Jahre ins Ausland. Manche immer wieder für ein paar Wochen. Björn zum Beispiel reist für Arbeitgeber Renolit regelmäßig durch die ganze Welt [Von der Hauptschule in die Welt hinaus | Chemie-Azubi]. Viele Betriebe können von unserem Wissen profitieren, daher dürfen viele ehemalige Auszubildende an anderen Standorten zeigen, was sie können und helfen zum Beispiel, ein neues Werk aufzubauen oder eine neue Abteilung zu errichten. Wenn du also die Welt sehen willst, dann könnte eine Ausbildung in der Chemie dir die Türen öffnen.
Bild: BASF SE Beim Aufbau von neuen Werken sind deutsche Fachkräfte gefragt.
Zu Besuch bei uns
Aber auch andersherum geht das natürlich. So kommen immer wieder Mitarbeitende aus anderen Standorten nach Deutschland. Schon alleine deshalb lohnt es sich, in Englisch dranzubleiben. Und du kannst davon profitieren, dich um den Besuch zu kümmern. Sieh sie also nicht als Last an, sondern als Chance! Du kannst
- neue Freund:innen finden und Bekanntschaften knüpfen
- deine Sprache verbessern
- deine Kultur zeigen und andere Kulturen kennenlernen
- dir Insidertipps oder sogar einen Schlafplatz für den nächsten Urlaub sichern
- coole Geschichten erzählt bekommen und einfach Spaß haben
Bild: Hans auf
pixabay: Freundschaften kann man überall knüpfen
Die begehrte Ausbildung
Und nicht nur zu Besuch kommen Mitarbeitende. Viele kommen, um hier einen begehrten Ausbildungsplatz zu ergattern. So wie diese Spanier:innen [Spanische Mitarbeiter bei Rhodius schnuppern deutsche Luft | Chemie-Azubi], die nach dem Praktikum sogar einen Job bekommen haben. Und viele sind froh, hier nach der Flucht eine neue Chance zu bekommen. So wie zum Beispiel Al-Sadeg [Vom Flüchtling zum Chemie-Azubi | Chemie-Azubi]. Er ist einer von vielen Geflüchteten, die sich in der Chemie beweisen können.
Und Ilkay [Chemikant Ilkay Kücük: Ein „super Job“ – und viel Engagement für Flüchtlinge | Chemie-Azubi] hat nicht nur selbst Migrationshintergrund, er hilft auch anderen beim Ankommen. Denn das macht die Chemiebranche aus. In der Chemie sind alle eine Gemeinschaft, egal woher sie kommen. Alle haben in der Produktion die gleiche Verantwortung für die Gesundheit ihrer Kolleg:innen. Alle werden nach Tarifvertrag bezahlt, haben gleich viel Urlaub und die gleiche Ausrüstung. Egal woher man kommt. Hier ist jede und jeder willkommen!
Bild BASF SE: Alle zusammen in der Chemie.
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