Hauptsache wohlfühlen?
Beyonce hat 20 Mitschüler:innen im Alter von 15–16 aus dem 10. Jahrgang befragt, was sie über die Produktion von Kleidung wissen und wie sehr sie sich dafür interessieren.
Die Generation Z wird oft als umweltbewusste Generation beschrieben. Uns ist es wichtig, die Welt, die Tiere und die Natur zu schützen, um denen, die nach uns kommen, eine gute Welt zu hinterlassen. Vielen ist es wichtig, dass Klamotten nachhaltig und fair produziert werden. Durch dieses Bewusstsein entstehen auch immer mehr nachhaltige Klamotten, Marken und Wege, um nachhaltig mit dem Konsum von Kleidung umzugehen.
Die Kleidungsindustrie spielt eine wichtige Rolle beim Klimawandel. Durch die Herstellung von Klamotten entsteht CO2, was der Erde schadet und Abfall, den wir nicht richtig entsorgen, sondern verbrennen oder (möglichst weit weg) auf riesigen Halden verrotten lassen, was zur Wasserverschmutzung beiträgt. Viele Menschen kaufen aus diesem Grund Second Hand Klamotten oder versuchen, qualitativ hochwertig einzukaufen, um die Klamotten länger nutzen zu können.
Ich habe mich gefragt, wie sehr sich die Jugendlichen an meiner Schule für die Produktion von nachhaltigen Klamotten interessieren und ob sie sich darüber Gedanken machen oder sogar selbst nachhaltig einkaufen - da sie ja ebenfalls Teil der Generation Z sind.
Ich selbst versuche mein Bestes, Fast Fashion aus meinem Kleiderschrank zu verbannen und mich an etwas zu erfreuen, das ich lange tragen kann. Das bedeutet zwar, dass ich mein Taschengeld lange spare, aber so habe ich meiner Meinung nach mehr davon, als wenn ich es für etwas ausgebe, das morgen schon wieder in den Müll kann. Trotzdem habe ich mich ebenfalls ein paar mal dabei ertappt, wie ich auch bei New Yorker einkaufte.
Ich hab mich also gefragt, wo die anderen eigentlich einkaufen und wie lange sie ihre Klamotten tragen und diese Fragen gleich an meine Mitschüler:innen weitergegeben. Dabei kam heraus, dass die meisten in Läden wie H&M, SHEIN, Zalando, Zara, Primark oder New Yorker einkaufen und ihre Klamotten so lange tragen, bis sie kaputt sind.
An ein paar der genannten Marken wie SHEIN, sieht man, dass die meisten preisgünstiger einkaufen, was mit großer Sicherheit daran liegt, dass viele trendig einkaufen wollen, aber nicht zu viel Geld ausgeben wollen oder können.
Made in...? Keine Ahnung!
Dann wollte ich wissen, ob sie beim Kauf der Klamotten daran denken, wo und wie ihre Kleidung produziert wird?
Die Antworten auf diese Frage habe ich teilweise erwartet. Die meisten wissen es nicht. Die wenigsten haben sich überhaupt jemals mit diesem Thema auseinandergesetzt, was meiner Meinung nach sehr schade ist. Durch das Bewusstsein, wo die eigene Kleidung hergestellt wird, versteht man den Prozess und wie unfair es oftmals zugeht.
Manche wünschten sich, dass solche Themen in der Schule mehr zur Sprache kommen würden, da das der beste Weg ist, um viele Jugendliche zu erreichen. Aber natürlich kann nicht immer alles von der Schule übernommen werden. Man muss also einen anderen Weg finden, um Themen wie diese präsenter zu machen. Eine Möglichkeit wäre z.B. Social Media. Würde man einen interessanten, aufklärenden Post sehen, könnte das schon ein Schritt in eine gute Richtung sein.
Frage 3 lautete: Achtest du auf die Stoffe, die in deiner Kleidung sind? Und denkst du vielleicht sogar darüber nach, wie die Produktion der Erde schadet?
Die meisten Jugendlichen achten auf die Stoffe, die in ihrer Kleidung vorhanden sind. Nicht aber, weil ihnen wichtig ist, was durch die Produktion dieser Stoffe für Schäden auftreten, sondern weil sie sich verständlicherweise in ihrer Kleidung wohlfühlen wollen. Die wenigsten haben sich überhaupt einmal darüber Gedanken gemacht.
Wenig Interesse an nachhaltiger Produktion
Mit meiner vierten Frage wollte ich herausfinden, ob sich meine Mitschüler:innen dafür interessieren, ob die Kleidung nachhaltig produziert wird und ob sie sich jemals darüber informiert haben. Außerdem wollte ich wissen, ob ihnen faire Produktionsbedingungen, also z.B. die faire Bezahlung der Näherinnen wichtig ist.
Nur eine einzige Person der Befragten fand es nicht wichtig, sich darüber zu informieren, ob das Label nachhaltig produziert und dafür sorgt, dass die Mitarbeiter:innen fair bezahlt werden. Warum diese Person dieser Meinung war, konnte sie nicht beantworten.
Die überwiegende Mehrheit sagte aber aus, dass es zu umständlich sei, sich immer und immer wieder die Marken genauer anzuschauen. Ihnen war es aber durchaus wichtig, dass die Mitarbeiter:innen fair bezahlt werden.
Viele sagten auch, dass es schade sei, dass nicht alles fair und gerecht zugeht, aber dass Menschen aus ärmeren Verhältnissen durch Fast Fashion eine Alternative gefunden haben.
Secondhand im Trend
Befragt nach Secondhandmode und ob sie selbst Secondhand einkaufen würden, gaben alle an, kein Problem damit zu haben. Einige kaufen auch selbst Secondhandmode. Eine Person gab an, dass sie es schade fände, dass Secondhandmode und Vintage derzeit so im Trend sind. Sie hat Angst, dass dieser Trend bald vorbei ist und niemand sich mehr dafür interessiert. Das ist meiner Meinung nach ein berechtigter Punkt, da viele Jugendliche trendbasiert einkaufen.
Meine nächste Frage lautete: Hast du Ideen, wie wir Jugendlichen nachhaltiger beim Klamotten Einkauf werden könnten?
Direkte Antworten waren...
„Keine Marken unterstützen, die Kinderarbeit betreiben (Wie SHEIN etc..) und keine Kleidung kaufen, die weiter weg produziert wurde. Man kann auch auf Flohmärkten oder Online Apps wie Kleiderkreisel nachhaltige Kleidung finden.“
„Man kann mit Jugendlichen sprechen und sie darüber aufklären, was verschwenderischer Konsum für Folgen hat. Fairtrade Kleidung wird meiner Meinung nach nicht so schnell günstiger.“
„Durch mehr Einblicke in die Nachhaltigkeit durch Social Media.“
„Strikte Gesetze der Regierung müssen eingreifen, wir müssen uns also politisch dafür engagieren“
Ich persönlich finde alle diese Antworten wirklich gut, um die Jugendlichen darauf aufmerksam zu machen. Jetzt fehlt nur noch die Durchsetzung.
Zuletzt habe ich noch gefragt, ob sie sich schon mal damit beschäftigt haben, wie viel Wasser für die Herstellung der Kleidung verwendet wird? Und welche Konsequenzen das hervorruft? (Z.B. Verschmutzung von Trinkwasser)
Überraschenderweise hat die Hälfte der Befragten erzählt, dass sie dieses Thema ein Stück weit in der Schule oder durch Dokus näher kennengelernt haben.
Die andere Hälfte hat sich nicht mit dem Thema auseinandergesetzt.
Diese Themen sollten durch Schule und Social Media näher gebracht werden
Zusammengefasst sollten die Jugendlichen aus meiner Schule mehr darüber lernen, wo ihre Klamotten hergestellt werden und von wem, damit sie ein größeres Bewusstsein für das nachhaltige Shoppen entwickeln. Sie interessieren sich zwar dafür, finden aber keine richtige Anlaufstelle, um mehr über das Thema zu lernen und um es besser zu verstehen.
Durch die Schule und Social Media nehmen die Jugendlichen am meisten auf. Deshalb sollten diese Themen durch Schule und Social Media näher gebracht werden.
Vielleicht könnt ihr euch auch diese Fragen stellen, um euren Konsum zu überprüfen. Wir können der Welt nur helfen, wenn mehr Menschen ein Bewusstsein dafür bekommen und wir uns gegenseitig dabei unterstützen.
Autorin / Autor: Beyonce - Stand: 31. Mai 2023