Wärme aus Abwasser

Baden-Württemberg will Energie aus Kanalnetz testen

12 bis 15 Grad warm ist das Wasser, das im Winter aus unseren Häusern einfach so in den Abwasser-Kanal fließt. Die Wärme verpufft natürlich ungenutzt und beschert höchstens den Regenwürmern in tiefer liegenden Erdschichten ein kuscheliges Winterlager. Zu schade, findet zum Beispiel Umweltministerin Tanja Gönner und gab deshalb - passend zum Jahr der Energie - gestern den offiziellen Startschuss für eine neue Klimaschutzinitiative: Über neu entwickelte technische Verfahren soll in Baden-Württemberg vermehrt Wärme aus Abwasser für die Wärmeversorgung von Gebäuden genutzt werden.

"Das Abwasser von privaten Haushalten und Industrie wird über die kommunalen Kanalnetze in die Kläranlagen geleitet. Die enthaltene Wärme geht zumeist ungenutzt verloren. Dabei gibt es zwischenzeitlich ausgereifte neue Umwelttechniken, die es möglich machen die Wärmeenergie zur Wärmeversorgung von Gebäuden zu nutzen und so Gas und Öl einzusparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." Schließlich bedeuteten weniger Gas- und Ölverbrauch zugleich weniger Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2, so Umweltministerin Gönner.

CO2-Ausstoß könnte um 25 Prozent gesenkt werden

Das Verfahren eigne sich vor allem für das Beheizen größerer Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser und könne den CO2-Ausstoß um mindestens 25 Prozent senken. Nach Expertenschätzung könnten sogar bis zu zehn Prozent aller Gebäude über Abwasserwärme beheizt werden. Im Sommer könnten die Gebäude sogar über dasselbe technische Verfahren im Umkehrbetrieb gekühlt werden.

Um diese geniale Idee umzusetzen, müssten die Städte mitziehen, denn die betreiben in der Regel das Abwasserkanalnetz und die Kläranlagen. Abgeneigt sind sie jedenfalls nicht: In einer Umfrage des Städtetags hatte jede vierte von 80 angeschriebenen Kommunen Interesse an der neuen Technik gezeigt. Das lässt doch hoffen ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 27. Januar 2010