Save the planet?
Beitrag zum Wettbewerb green poems von Bob Henning, 25 Jahre
Ich schaue hinaus in die grüne Flut mit goldenen Flecken drin.
Der Herbststurm zieht und zerrt am Haus,
Und ich grüble leis vor mich hin.
Warum ist da nur noch ein leises Achselzucken, wenn es ums Klima geht?
Ein gesenkter Blick, ein paar verdrehte Augen –
Als wäre es schon zu spät.
Zu spät? – Zu spät wofür?
Um die Erde zu retten, den Kampfgeist zu schüren?
Auch ich sitze doch in meinem sicheren Haus
Und kann von der Krise nichts spüren.
Und doch ist sie da, ich weiß es genau!
Höre es im Radio und in der Tagesschau.
Mache mir Sorgen
Und denke an morgen.
„Du bist jung. Du bist klug“, sagen sie.
„Du bist privilegiert -
Du bekommst das schon hin, irgendwie.“
„Save the planet“ – das ist die Mission.
Ich betrachte die wogende Wildnis vor meinem Fenster.
Äste, die peitschen. Bäume, die lächeln vor Hohn.
Als schrien sie mir still ins Gesicht:
„Du brauchst uns. Doch wir brauchen dich nicht!“
Den Planeten zu retten, was für ne eitle Idee.
Als hätte ich Macht über die Welt – irgendwie.
Doch die Erde hat Macht über mich.
Das zu begreifen, beginne ich.
Autorin / Autor: Bob Henning