Computerspielsucht - Teil 2
Was ist Sucht eigentlich?
Der Übergang zur Sucht ist schwer zu fassen. Sucht ist in erster Linie ein psychisches Problem mit bald auftretenden körperlichen und sozialen Folgen. Sie ist gekennzeichnet durch den fortschreitenden Verlust über die eigene Handlungsfähigkeit. Das Verlangen nach einem bestimmten Zustand rückt in den Mittelpunkt und beeinträchtigt Persönlichkeit und Sozialverhalten des Betroffenen.
Allgemein geht man davon aus, dass Computerspiele an sich nicht das eigentliche Übel sind. Das intensive Spielverhalten deutet vielmehr auf tiefere Probleme hin. Ursachen für den Rückzug an den Computer können sein:
- Probleme in der Schule
- Probleme mit den Eltern oder Freunden
- hohe Anspannung, Stress
- nur geringes Selbstbewusstsein
- schlechtes Vorbild der Eltern (in bezug auf Nutzung von Computer, Fernsehen usw.)
- mangelndes Freizeitangebot
Warnzeichen
Es schadet nicht, sein eigenes Spielverhalten mal genauer unter die Lupe zu nehmen und nach folgenden Kriterien zu untersuchen
- Verspürst du häufig den Drang, Computer zu spielen?
- Hältst du dabei dir selbst gesetzte Grenzen nicht ein und fühlst dich deswegen schlecht?
- Hast du vermehrt Probleme mit deiner Familie oder FreundInnen wegen des Spielens?
- Spielst du heimlich?
- Hast du schon öfter versucht, dein Spielverhalten einzuschränken, hast es aber nicht geschafft?
- Lässt deine Konzentration und Motivation in Schule und Freizeit nach?
- Reagierst du gereizt oder aggressiv, wenn du einige Tage nicht an den Computer kannst?
Wenn du dich hierin wiedererkennst, dann solltest du dich am besten an eine/n Therapeuten/in wenden, der/die sich mit Suchterkrankungen gut auskennt. Du kannst auch eine regionale Beratungsstelle aufsuchen. Generell ist es sinnvoll sich beim Computerspielen Grenzen zu setzen. Die Einhaltung begrenzter Zeiten und das Anlegen eines Protokolls helfen sich selbst zu kontrollieren und Überblick zu behalten, besonders wenn man regelmäßig spielt. Auf jeden Fall sollte man Reaktionen aus der Umwelt auf das Computerspielen ernst nehmen und überprüfen.
Mehr Infos
Autorin / Autor: Bettina Lademann - Stand: 20. November 2002