Scientology - Was sind die Schattenseiten?
Scientology genauer im Blick
Desto mehr Anhänger, desto besser
Außerdem teilen die Scientologen die Menschen in „soziale Personen“ und „unterdrückerische Personen“ ein. Von den „unterdrückerischen Personen“ solle man sich fernhalten, denn der Umgang mit ihnen sei ebenso schädlich wie deren schlechter Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung. Für mich ist das einer der fragwürdigsten Punkte. Die Menschen so in Schubladen zu stecken und in „gut“ und „böse“ einzuteilen ist viel zu simpel und oft vorschnell abgeurteilt. Ich empfinde es als bitter und stur, den Glauben daran zu verlieren, dass Menschen sich ändern können. Vor Konfrontation mit schwierigen Menschen zu flüchten, ist meiner Meinung nach auch kein guter Umgang mit Situationen im Leben. So wird man, denke ich, schnell engstirnig und hört auf, die Schuld bei sich zu suchen und aktiv an sich zu arbeiten. Stattdessen in die Sauna zu gehen ist meiner Meinung nach keine Lösung.
Scientology-Gegner, besonders auch Ex-Scientologen werden als „unterdrückerische Personen“ erklärt, jeglicher freundschaftlicher Kontakt muss abgebrochen werden, sonst werden die Scientologen als „potentielle Schwierigkeitsquellen“ bezeichnet. Die Berichte ehemaliger Mitglieder sprechen für sich: Jahrlange Mitgliedschaft aus Angst, Freunde und Anerkennung zu verlieren. Und die, die den Absprung wagen werden völlig selbstverständlich verachtet. So sollte es nicht sein. Jeder sollte das Recht haben, aus einer Religion auszutreten, wann immer er den Wunsch hat. Das klingt gewaltig nach einem machtsüchtigen Schriftsteller, der etwas Großes unter seinem Namen erschaffen wollte; eine aufgeschriebene Religion, die sich selbst wichtiger nimmt, als das persönliche Glück seiner Anhänger. Das greift mit manipulativen Mitteln in die Religionsfreiheit ein.
Ein weiteres Ziel von Scientology ist es, alle Menschen zu ihrem Glauben hinzuwenden. Auch wird versucht, insbesondere bekannte Persönlichkeiten für Scientology zu begeistern. Bei den Amerikanern funktioniert das auch ganz gut. Neben den berühmten Anhängern Tom Cruise und Katie Holmes, ist auch John Travolta bekennender Scientologe. Im Vordergrund scheinen bei Scientology wirklich die Masse an Anhängern und das Wachstum dieser Masse zu stehen. Versucht wird offensichtlich mit prominenten Personen zu werben. Das klingt alles so totalitär, sehr abschreckend.
Kostspielige Religion
Die Dienstleistungen von Scientology, wie das Auditing und sämtliche andere Praktiken, die sich der Scientology-Anhänger unterziehen muss, um die scientologische „Erlösung“, die „völlige Freiheit“ zu erlangen, sind unglaublich teuer. Die Gespräche und Praktiken werden den Scientologen mehrere 100.000 € kosten. Gerüchten zufolge wird bei Verlassen der Organisation eine Schuldenbegleichung der Kurse gefordert, die für Anhänger umsonst sind. Das heißt, wer nicht Tom Cruise heißt und entscheidet auszutreten, steht vor einem Berg Schulden. Da überlegt man sich doch gleich zweimal, ob man austritt.
Für mich klingt Scientology, nach meinen Recherchen, wie das Werk eines machtsüchtigen Mannes, der ein wasserdichtes Konzept einer Organisation entwickelt hat, die nicht dazu da ist, um Menschen glücklich zu machen. Sie scheint viel mehr zu bestehen „um zu bestehen“ und „um zu wachsen“, weil sie so konzipiert ist, dass sie abhängig macht und verhindert, dass Menschen austreten. Im Internet finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte von ehemaligen Mitgliedern, die von ihren damaligen Ängsten und Kontrolle sprechen. Auch wenn ich nicht gläubig bin: Eine moderne Religion, die in sich stimmig ist, sollte es nicht nötig haben, Regeln aufzustellen, die ein Austreten verhindern. Eine moderne Religion sollte auch für jeden frei zugänglich sein, nicht nur für reiche Menschen. In jeder Religion sollten das Glück und die Moral des Menschen im Vordergrund stehen und nicht die selbsterfundenen Regeln eines alten Mannes. Ich glaube einige Ideen von Scientology sind nicht uninteressant, aber ich muss den Kritikern zustimmen, dass eine derart „totalitäre Ideologie eines Systems“ nicht verboten, aber verändert und kontrolliert werden müsste, um den freien Willen des Einzelnen zu gewährleisten.
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Autorin / Autor: Alina - Stand: 13. Juli 2012