September 2006. Ich stehe in einem Zimmer in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, das für 10 Monate mein Zuhause sein wird. Neben mir zwei Mädchen mit ihren Müttern. Ich redete in meinem Zillertaler Urdialekt, sie taten zwar so als verstünden sie mich, aber wie ich nachher erfuhr, taten sie sich die erste Zeit ziemlich schwer mit meiner Sprache.

*Zemmtaler Sprache*
Ich bin stolz darauf, denn wir in unserem Zemmtal haben unsere eigene Sprache, unseren Dialekt entwickelt. Im Zillertal, mein Heimattal, von dem sich auch mein kleines Tal abzweigt, gibt es viele Dialekte. Da gibt es den Vorderzillertal Dialekt und den Hinterzillertaler Dialekt, nur leider sprechen immer weniger Zillertalerisch, da in der Schule überhaupt in weiterführenden Schulen nur Hochdeutsch gesprochen werden darf. In meiner Volksschule in der kleinen 400-Seelen-Gemeinde, da haben wir vielleicht in der Deutschstunde wirklich Hochdeutsch geredet, sonst immer unseren Dialekt.
Nicht in jedem Landesteil gibt es einen wirklichen Dialekt, zum Beispiel im Bereich der Landeshauptstadt Innsbruck reden die meisten mehr Hochdeutsch als Dialekt, und das finde ich schlecht.

*Zwei Beispiele*
"Mit de Doggln afn Solda is fei hale."
Das heißt: Mit den Doggeln (Hausschuhen aus Schafwolle) ist es auf dem Balkon rutschig.
"I wollt aufn gia an Drischibl und deacht de Katze holn oba de woa deacht nit."
Das heißt: Ich wollte hinaufgehen auf den Dachboden und dort die Katze holen, aber sie war dort nicht.

*Kulturgut bewahren!*
Der Dialekt ist ein Stück Kulturgut, das erhalten bleiben soll. Die Sprache ist so etwas wie ein Markenzeichen jeder Region. Wenn man mit jemandem aus dem Bezirk Kitzbühel redet, merkt man sofort an der Sprache, woher er oder sie kommt. Stolz sollte man auf seinen Dialekt sein, denn es ist nicht, dass man komisch redet, sondern es zeigt ein Stück Verbundenheit zu seinem Heimatort auf. Ich lasse mir meinen Dialekt nicht mehr nehmen, denn der Dialekt macht mich einzigartig.