Auf die gute alte Art - mit Bleistift und Papier
Wie entsteht ein Roman? Dasha Carelly verrät Autoren-Geheimnisse
Ohne Vorarbeit läuft nix! Man muss einfach wissen, in welche Richtung der Roman geht, welche Ziele er ansteuert. Ich las einst, dass eine große Autorin meinte, sie schreibe einfach so drauf los. Ohne Konzept, ohne Vorüberlegung. Nichtsdestotrotz zählt sie zu bekannten und anerkannten Schriftstellern. Doch, wo kommt man hin, wenn man "wild" drauf los schreibt? Es könnte zu Folgendem kommen:
- man verheddert sich in den Ereignissen der Geschichte
- verliert den Überblick
- bringt Geschehnisse durcheinander
Oder die Charaktere entwickeln sich in eine andere Richtung. Damit meine ich nicht, dass sie sich entwickeln, was sie ja im Verlauf der Story sollten, sondern ich meine eine Art, die den Leser die Nase rümpfen lässt. "Dieses Verhalten ist seltsam! Auf jeden Fall entspricht es Moritz Mustermann, dem Helden dieser Geschichte gar nicht!" So ähnlich hat es auch J. Frey, der Autor von Wie man einen verdammt guten Roman schreibt formuliert. Solange die Veränderung des Charakters in sich schlüssig ist, solange sie aufgrund von bestimmten, Charakter prägenden Ereignissen geschieht, steht man auf der sicheren Seite.
*Ich empfehle: 1. Lest viel. 2. Recherchiert ausgiebig. 3. Beginnt zu schreiben.*
Wie entsteht die Idee zu einem Roman?
Wie kommt ihr zu eurer Inspiration? In meinem Fall sind es meist amüsante, traurige, fantastische und schaurige Episoden, die mir durch den Kopf geistern. Sobald sich eine bestimmte Anzahl dieser gesammelt hat, schreibe ich sie auf. Wenn mich diese "Ausschnitte" nicht loslassen, wenn sie sich aneinander reihen und neue entstehen, die die Folgen von bereits bestehenden "Ereignissen" sind und einander vervollständigen, habe ich schon eine vage Idee für ein neues Projekt und weiß: demnächst werde ich die Idee ausarbeiten und einen neuen Roman beginnen.
Eine Geschichte planen
Also greife ich zum Lineal, nehme einen Kugelschreiber und Papier - im Querformat - und schreibe, was am Anfang, in der Mitte und am Ende des Romans passiert. Einzelne, wichtige Schritte füge ich ergänzend in den Zeitstrahl ein. Der Plan, die Notizen sind wichtig. Stellt es euch so vor, als würden nach und nach alle Sprossen in eine Leiter eingefügt werden, die sie benötigt, um einsatzfähig zu sein. Dank eines Plans finde ich mich in meiner Geschichte zurecht.
Vorarbeit für einen Roman: Alles aufschreiben
Allerdings würde ich es wohl nicht schaffen, den Roman vollständig zu konstruieren, ehe ich mit dem Schreiben beginne. Also, absolut alles aufzuschreiben, was mein Protagonist erlebt, denn das macht meiner Meinung nach schon die eigentliche Arbeit des Roman-Schreibens aus. Daher habe ich lediglich viele einzelne, grobe, manchmal auch detaillierte Punkte, die vermerkt sind, und die mich leiten.
Was braucht ein Roman?
Den Plan für meinen ersten, am PC verfassten Roman habe ich schon vor sechs Jahren verfasst. Also wusste ich schon, ehe ich zu schreiben begonnen habe, worum es im Groben gehen würde. Nur, da ich eben die Geschichte wieder aufleben lassen wollte, musste ich den Roman bis zu einem gewissen Grad neu gestalten. Denn der neue Roman braucht Erneuerungen, Frische und überraschende Wendungen. – Das alles wird er bekommen.
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Autorin / Autor: Dasha Carelly - Stand: 9. Dezember 2008