Déjà-vu
Einsendung zum Wettbewerb Acker, Algen, Algorithmen von Bernhard Achtinger, 19 Jahre
Ein Leben wie kein zweites; die Moderne trägt ihre verdienten Früchte.
Die Milch aus Mutter Erdes Brust zapfen wir – gemeinsam – ohn’ Hass.
Überstanden den Crash, solidarische Arbeit prägt unsere Philosophie:
Den Samen pflanz’! Die Blüte behüt’! An den Früchten ergötze dich!
Innovation leben, mit Kindesaugen Rhythmus und Melodie betrachten,
der Natur Klänge lauschen, dem ruh’losen Geist aus Wahrhaftigkeit.
Indes dem Mensch, sein Verstand sei nur begrenzt, ein Irrtum verziert:
Just denkt an Zukunft, zersetzt’s im Takt Erinnerung, Gelerntes versinkt.
Irgendwo, so sagt’s der Privilegierte, muss Kraut und Korn gedeihlich wachsen,
oben, hier, bei mir, drückt die Luft, kein Platz, brauch’ Lakaien – es wird zu viel.
Platz an der Sonn’, moralischer Kampf: Gerechtigkeit nach Leistung oder Bedarf?
Welch’ großes Glück der Nachzügler, von uns’rer Hochmoderne idealisiert,
Grundlage freier Bioökonomie, säen Getreide und züchten knochiges Vieh.
Arbeit durch Abhängigkeit, war’n zu Sklaven – doch frei entschieden – immerhin.
Rarität im Produktionsgedränge: Ein Beobachter der Schönheit präferiert.
Für den Schnappschuss weltberühmt, reist gen Süden auf Staatsmission.
Glaubt nicht welch’ ein Anblick sich dem Lichtbildner dort erstrecket!
Des Menschens dunkelste Zeit, Veränderung, sicherlich dem Rückfall gleich.
Welch’ mächtiges Karussell auf der Erde stehe, verkünd’ der Fotograf,
auf ihm wachse die Würde! Zum Erntefest jedermann willkommen ist.
Prompt schallt’s von oben: Solch’ Drehscheibe nicht für euresgleichen bestimmt.
Sollt anschieben, weiter anschieben; mit einem Lächeln, selbstverständlich.
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Autorin / Autor: Bernhard Achtinger, 19 Jahre