Socke über Schuh verhindert ausrutschen
Ig-Nobel für skurrile Forschung verliehen
Er ist die goldene Himbeere der Forschung: Jedes Jahr auf’s neue wird kurz vor den tatsächlichen Nobelpreis-Verleihungen der Ig-Nobel für die absurdesten Forschungsergebnisse vergeben.
Wer Socken über den Schuhen trägt, rutscht nicht so schnell auf eisigem Untergrund aus. Diese bahnbrechende Erkenntnis wurde 2010 mit dem Ig-Nobel im Bereich Physik ausgezeichnet. Der Ig-Friedensnobelpreis ging in diesem Jahr an Professor Richard Stephens, der wissenschaftlich bewiesen haben will, dass Fluchen schmerzlindernd wirkt. Diese Erfahrung machte er selbst, als er mit dem Hammer seinen Daumen traf und sich nach ausgiebigem Fluchen gleich wieder besser fühlte.
Wer unter Asthma leidet, sollte sich regelmäßig in die Achterbahn setzen, denn dies verringert die Symptome. Für diese Feststellung bekamen die Wissenschaftler der Universität Amsterdam den Medizinpreis. Ähnlich skurril sind die Entdeckungen der diesjährigen Gewinner für besondere Ingenieurleistungen: Sie entwickelten ein Verfahren, um Nasensekret von Walen mit ferngesteuerten Hubschraubern einzusammeln. Dies sei ein wichtiger Schritt, um den Gesundheitszustand der Meeressäuger zu ermitteln.
In der Sparte Management konnten italienische Wissenschaftler mit dem mathematischen Beweis überzeugen, dass es sich für Firmen auszahlt, ihre Mitarbeiter nach dem Zufallsprinzip zu befördern.
Ig-Nobel ist übrigens ein Wortspiel aus dem englischen „ignoble“, was übersetzt „schmachvoll“, „unwürdig“ oder „schändlich“ bedeutet. Für die ausgezeichneten ForscherInnen sind die Ig-Nobelpreise allerdings keineswegs eine Schmach. Bis auf eine Ausnahme kamen in diesem Jahr alle PreisträgerInnen selbst nach Cambridge, um ihre „Ehrungen“ entgegen zu nehmen. Und wie immer übergaben „richtige“ NobelpreisträgerInnen innerhalb der Zeremonie die Ig-Nobelpreise, die zunächst zum Lachen und anschließend zum Nachdenken anregen sollen.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 4. Oktober 12010