Almost

Autorin: Anne Eliot
übersetzt von Birgit Niehaus
ab 14 Jahren

Buchcover Almost

Jess hat es nicht leicht, nach dem Vorfall vor einigen Jahren ist ihr Leben aus den Fugen geraten. Um einigermaßen in die Spur zu kommen sieht Jess nur eine Chance: ihren Eltern beweisen, dass sie ein normaler Teenager ist und dann endlich ausziehen und aufs College gehen. Das ganze Elend hinter sich lassen. Doch so einfach ist das nicht, und schließlich hat Jess die richtige Idee. Einen Deal. Mit Gray, dem beliebtem Jungen mit den hübschen Augen. Er braucht Geld und sie einen Freund, um ihren Eltern zu zeigen, wie normal alles läuft.

Doch irgendwo zwischen dem geschlossenen Deal und dem geschauspielerten „verliebt in die Augen schauen“ und Händchen halten passiert es. Gray Porter ist plötzlich mehr für Jess als ein Fake-Freund. Auch an Gray geht dieser Deal nicht spurlos vorbei, aber er hat ein Geheimnis. Ein großes Geheimnis, das Jess zum Einstürzen bringen kann.

Obwohl die Liebesgeschichte hier eigentlich nicht im Vordergrund stehen sollte und es viel mehr um Jess´ Problem und die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit geht, drängt sich Gray immer wieder vor die Szene und besonders weichherzige Leserinnen werden dem Charmeur schnell zu Füßen liegen. Es braucht ungefähr drei Kapitel, bis Gray auch das letzte Herz erobert hat und alle zum Schmelzen bringt. Ein absolut gelungener Charakter der die Geschichte unwiderstehlich macht.

Auch Jess und ihre Schwester sind zwei tolle Charaktere, die die Geschichte zum Leben bringen, obwohl es um das schreckliche und sehr ernste Thema Vergewaltigung geht. Jess schlägt sich jede Nacht mit Albträumen rum und kann kein normales Leben leben, nicht nur weil sie in jeder freien Minute versucht, den Schlaf nachzuholen. Gray schafft es, Jess ein wenig aus ihrem Schneckenhaus zu locken und Jess Gefühle stehen Kopf.

Die Erzählperspektive wechselt Kapitelweise zwischen Jess und Gray und man bekommt von beiden Seiten einen guten Rundum-Blick. Das Buch zu lesen war eine kleine Gefühlsachterbahn auf 464 Seiten. Ich hatte mit Jess Albträume und Horroversionen und habe mich nicht zuletzt auch ein klein bisschen in Gray verknallt, der einfach zu toll ist, um wahr zu sein. Eine Liebesgeschichte, die zwar von der Aufmachung her nichts neues ist, aber mit viel Tiefgang und Herz den Leser im Sturm erobert. Diese Geschichte hat mich umgehauen und war besser als ich erwartet habe: einer meiner Favoriten in diesem Jahr!

*Erschienen bei dtv Verlag

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Autorin / Autor: heaven - Stand: 6. Mai 2016