App-gelenkt
Studie: Amerikanische CollegestudentInnen lassen sich im Unterricht häufig digital ablenken
Der typische amerikanische Collegestudent lässt sich während seiner Kurse durchschnittlich 11 Mal von seinem digitalen Begleiter (Smartpone, Laptop & Co) in Aktivitäten hineinziehen, die definitiv nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Jeder Vierte sagt, dass darunter der Erfolg in Prüfungen leide und weniger Punkte erzielt werden. Digitale Ablenkung gehört heutzutage offenbar sehr stark zum studentischen Lernalltag dazu - und das ganz sicher nicht nur in den USA.
Das ist nun keine besonders aufregende Erkenntnis, doch für Lehrende wie den Dozenten Barney McCoy von der University of Nebraska–Lincoln eine echte Herausforderung. Ihm fiel während seiner Tätigkeit als Dozent immer wieder auf, wie viele StudentInnen tweeten und Statusmeldungen auf Facebook hinterließen, während vorne ein Dozent sich abmühte, etwas zu erklären.
In einer Befragung von insgesamt 777 StudentInnen von sechs Universitäten aus fünf Staaten wollte er seine Beobachtung nun auf wissenschaftliche Füße stellen. Stimmt es wirklich, dass sich der Großteil der StudentInnen ständig von Smartphone und Co. in Beschlag nehmen lässt?
86% der Befragten gaben an, dass sie während des Unterrichts SMS schreiben, 68% checken E-Mails, 66% nutzen soziale Netzwerke, 38% surfen und 8% spielen. Und noch was: 79% nutzen ihre Geräte, um auf die Uhr zu gucken.
Als Gründe gaben die StundentInnen unter anderem an, verbunden bleiben (70%) und Langeweile bekämpfen zu wollen (55%). Auch wenn der Großteil der StudentInnen zugab, dass sie durch die ständige Ablenkung Nachteile haben, weil sie beispielsweise besimmte Themen nicht richtig mitbekommen, spielen sie das Problem eher runter. Weniger als 5 % der Befragten betrachten den Ablenkungsfaktor durch eigene Nutzung oder durch andere, die auf ihrem Smartphone herumwischen, als groß oder sehr groß. Im Gegenteil fühlen sich die meisten offenbar nur leicht abgelenkt. Darum lehnen sie auch strengere Regeln bezüglich der Mediennutzung im Unterricht strikt ab.
Der Studienleiter schlussfolgert, dass die Herausforderung für Lehrende auch in Zukunft bestehen bleiben werde: "Es ist so ein automatisches Verhalten bei so vielen Menschen geworden - sie tun es, ohne überhaupt darüber nachzudenken." Darum helfen auch all die Maßnahmen nicht, die der Universitätsprofessor schon aussprobiert hat: häufige Pausen oder die Aufforderung, die Geräte für die Recherche zu nutzen. All das hält die Studierenden offenbar nicht davon ab, mit anderen zu simsen oder Statusmeldungen zu hinterlassen.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 25. Oktober 2013