Du sollst deine Facebookfreunde ehren
US-Forscher veröffentlichen 13 Gebote zur Facebook-Kommunikation
Sich einen Facebookaccount zulegen ist schnell und einfach erledigt, auch den hochgestreckten Daumen auf dem "Gefällt-mir-Button" hat man in Windeseile angeklickt - und dann? Wie kommuniziert man eigentlich mit dem 163 vermeintlichen "Freunden"? Was ist ein "guter Ton", was trägt zu einer sinnvollen Kommunikation bei, und was sollte man tunlichst vermeiden, wenn man nicht als Facebook-untauglich gelten will?
Erin Bryant von der Trinity University und Jennifer Marmo von der Arizona State University wollten herausfinden, ob und welche Freundschaftsregeln FacebooknutzerInnen aufstellen und welche davon ihnen am wichtigsten sind. In einem ersten Schritt entwickelten die ForscherInnen 36 Facebookregeln, die sie aus Fokusgruppendiskussionen herauskristallisiert hatten. Anschließend ließen sie mehrere Hundert FacebooknutzerInnen verschiedenen Alters darüber nachdenken, welche dieser Regen sie anwenden bei "engen Freunden", also Menschen, die sie auch in der Realität kennen und Facebookfreunden oder -bekannten, die sie nur im Netzwerk kennen.
Ähnlich wie bei realen Begegnungen zeigte sich auch in der Kommunikation über Facebook, dass Menschen sich unausgesprochene Regeln schaffen, die viel über ihre Erwartungen und ihre Vorlieben verraten.
Die folgenden 13 Regeln wurden von den meisten als die wichtigsten bewertet:
- Wenn ich einer Person auf ihr Profil poste, erwarte ich Antwort.
- Ich sollte niemals respektlos über Personen sprechen.
- Wenn ich etwas auf dem Profil von anderen poste, sollte ich mir überlegen, welche negativen Auswirkungen das auf die Beziehungen der Person haben könnte.
- Wenn mein Kommentar auf einem Facebookprofil gelöscht wird, dann sollte ich ihn nicht noch einmal posten. Lieber sollte ich mit der Person außerhalb von Facebook sprechen (wenn ich sie kenne).
- Wenn ich mit Menschen auf Facebook kommuniziere, sollte ich mich positiv, aber ehrlich äußern.
- Man sollte sich durch eine Facebook-Unterhaltung niemels von der Arbeit ablenken lassen.
- Vorsicht bei Postings: niemals etwas schreiben, was später gegen mich verwendet werden könnte.
- Eigentlich selbstverständlich, aber offenbar nicht immer angewendet wird die Regel, seine Verstand zu gebrauchen, wenn man etwas bei einer Person postet.
- Auch sollte man darauf achten, die Karriere und den weiteren Lebenslauf der Facebookfreundin nicht durch seinen Kommentar zu gefährden.
- Bei Geburtstagswünschen sollte man zusätzlich auch noch andere Kanäle außer Facebook nutzen.
- Wenn ich auf ein Facebookprofil schreibe, respektiere ich den Ruf dieser Person.
- Und schließlich: Man sollte nicht zu viel in eine Facebook-Kommunikation hinein interpretieren.
Insgesamt stimmten auch die meisten StudienteilnehmerInnen der Regel zu, dass man sich immer bewusst darüber sein sollte, welche Konsequenzen das eigene Verhalten auf Facebook in der realen Welt haben könnte.
Die Wichtigkeit der Regeln hing sehr stark davon ab, welche Beziehung zwischen den Facebookfreunden auch im realen Leben besteht. Wenn es um Freunde im wirklichen Leben ging, bekamen die Regeln, die den Schutz von anderen betrafen, mehr Wertigkeit; handelte es sich nur um Bekannte, erhielten die Regeln zur ehrlichen Interaktion mehr Punkte.
Egal, wie eng die Facebookfreunde sind, es lohnt sich auf jeden Fall, nicht einfach drauflos zu schreiben und zu klicken, dennn das Netzwerk verhält sich wie der sprichwörtliche Wald, aus dem es genauso heraus schallt, wie man hinein rief ;-)
Dein persönliches Facebook-Gebot?
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 15. Januar 2013