Freundschaft aus Interesse
Studie untersuchte, nach welchen Kriterien Jugendliche sich befreunden
Coolness, Ansehen, Aussehen oder Humor - nach welchen Kriterien sucht ihr euch euren Freundeskreis aus? Forscher der Michigan State University wollten es genauer wissen und analysierten Erhebungsdaten von rund 3.000 SchülerInnen an 78 Schulen in den Vereinigten Staaten. Ihr Ergebnis: Nicht Cliquenzugehörigkeit, sondern hauptsächlich die Auswahl der Schul- und Studien-Fächer hat am meisten Einfluss darauf, mit wem man sich befreundet.
Für ihre Forschung entwickelten die WissenschaftlerInnen einen neuen Computer-Algorithmus und eine neue Software, um die Beziehung zwischen SchülerInnen und ihren belegten Kursen an den Schulen zu identifizieren. Dabei stellte sich heraus, dass sich Freundschaften eher in kleinen Klassen und oft in Wahlfächern bilden, die nicht so sehr dem Mainstream entsprechen, wie zum Beispiel fortgeschrittene Lateinklassen oder Handwerkskurse.
SchülerInnen und Studierende, die sich für ähnliche Kurse entscheiden, lernen sich besser und schneller kennen kennen und konzentrieren sich weniger auf den sozialen Status oder darauf, wie "cool" jemand zum Beispiel ist, so die Forscher. In diesen Konstellationen sei es auch weniger wahrscheinlich, dass sich KlassenkameradInnen gegenseitig nach sichtbaren Merkmalen wie Herkunft oder Geschlecht beurteilen.
Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass Mädchen eher fortgeschrittene Mathe-Kurse belegten, wenn andere Mädchen in ihrem Umfeld dies auch taten. "Mit anderen Worten", so Studienautor Kenneth Frank, "die Cliquen, die sich aus gemeinsamen Kursen heraus gebildet hatten, beeinflussten sowohl die Studienleistungen als auch ihr soziales Umfeld."
Nach welchen Kriterien suchst du deine FreundInnen aus?
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 20. November 2013