Julia für immer
Autorin: Stacey Jay
Jeder kennt Romeo und Julia, das Liebespärchen schlechthin. Für die Liebe gestorben.
Doch die Wahrheit hat anders ausgesehen: In Wirklichkeit hat Romeo Julia getötet, um selbst die Unsterblichkeit zu erlangen. Doch irgendetwas hat nicht so ganz funktioniert, denn nicht nur er wurde durch diese Tat unsterblich, sondern auch Julia. Und nun sind sie dazu bestimmt, Liebende zusammenzuführen – in Julias Fall – und die Liebenden zu trennen und auf die Böse Seite zu ziehen – in Romeos Fall.
Seit Jahrhunderten geht das nun schon so, doch dieser Auftrag, in dem Julia in den Körper der jungen und unbeliebten Ariel schlüpft, ist anders. Romeo meint plötzlich, er wüsste, wie sie aus diesem Teufelskreis befreit werden könnten. Er fleht Julia an, ihn zu lieben, doch Julia versteht ihn nicht, will ihn nicht verstehen und Romeo ist am verzweifeln.
Doch auch bei Julia läuft nichts, wie es soll. Ihr Liebender, den sie eigentlich mit Ariels bester Freundin zusammen bringen sollte, verliebt sich in sie selbst. Und Julia stellt fest, dass dieses Gefühl auch von ihrer Seite kommt. Und sie wird vor eine Entscheidung gestellt: Wem soll sie glauben? Wie soll sie handeln? Und vor allem: Wen soll sie lieben?
*Meine Meinung:*
Die Idee alleine, dass man Romeo und Julia hinterfragen könnte, finde ich genial. Die Tatsache, dass die beiden nicht Liebende, sondern Gegenspieler sind, ist es auf jeden Fall wert, gelesen zu werden.
Doch nicht nur die Idee ist großartig, auch die Umsetzung. Die Autorin versteht es, mit Wörtern umzugehen. Die Spannung ist bereits nach wenigen Seiten vorhanden und man leidet und hofft mit Julia/Ariel.
Stacay Jay schafft vor allem mit Julia eine sehr authentische Protagonistin, doch auch die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet, man kann in dem Buch versinken. Das ist mir auch passiert, ich war wie gebannt von Jays Worten und dem Schicksal der Figuren, dass mich nur ein wichtiger Termin von dem Buch wegreißen konnte. Dennoch habe ich das gesamte Buch mit nur einer Unterbrechung in einem Tag durchgelesen.
Neben diesen ganzen positiven Dingen gibt es jedoch auch einige – kleine – negative Seiten.
Beispielsweise waren mir einige Rückblenden am Anfang zu viel, allerdings sind diese vermutlich notwendig, um sich als Julia richtig mit Ariel identifizieren zu können.
Auch kann es für eingefleischte Shakespear-Fans einen bitteren Nebengeschmack haben, dass Romeo und Julia nicht das Liebespaar, sondern Gegenspieler sind.
Ansonsten ist das Buch jede Seite wert, es gehört definitiv zu den besten, die ich im letzten Jahr gelesen habe.
Absolute Empfehlung für jeden, der abwechslungsreiche Liebesromane mag!
*Erschienen bei INK EGMONT*
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Autorin / Autor: wikwak - Stand: 27. März 2012