Liebe braucht keinen Ort
Autor: Susan Waggoner
In dem Roman „Liebe braucht keinen Ort“ von Susan Waggoner geht es um eine 17jährige Empathin im Jahre 2218, die mit ihrem ungewöhnlichen Schicksal, in die Zukunft sehen und heilen zu können, fertig werden muss.
2218: Liza befindet sich gerade in der Ausbildung zur Empathin, das bedeutet, dass sie mit ihrer besonderen Gabe die Heilung von Krankheiten unterstützen kann. Dafür muss sie all ihre Gedanken und Gefühle ablegen und sich vollkommen auf ihre Patienten konzentrieren. Dies kann sie jedoch nicht mehr, als sie sich in David verliebt, einen Außerirdischen. Die Beiden treffen sich nur heimlich, aus Angst vor der Gesellschaft, denn auf der Erde wird die friedliche Absicht der Außerirdischen stark angezweifelt, und auch die Regierung der Außerirdischen scheint etwas gegen eine Verbindung ihrer Bürger zu Erdmenschen zu haben. Außerdem gibt es gehäufte Terroristenanschläge und Liza merkt, dass sie diese vorhersieht, dadurch kann sie viele Menschenleben retten, bringt ihr eigenes und das ihrer Freunde aber in große Gefahr. David versucht einerseits, sie zu unterstützen, andererseits zieht er sich aber immer wieder von ihr zurück und Liza muss trotz der großen Liebe an seiner Identität zweifeln.
Im Jahre 2014 gibt es keine richtige Definition für „Empathin“, in esoterischen Kreisen wird damit eine Frau, die sich besonders gut in andere hineinversetzen kann, vielleicht sogar die Gefühle anderer fühlt und teilweise hellsehen kann, bezeichnet. Die Autorin verwendete und baute diese Eigenschaften für ihre Figur Liza aus. Des Weiteren zeigt die Autorin verschiedene mehr oder weniger neue Ansätze für das Leben in 200 Jahren und vielleicht auch einige verhängnisvolle Fehler, die die Menschen bis dahin machen werden.
Der Roman ist in der dritten Person verfasst, dennoch wird fast ausschließlich aus Lizas Perspektive erzählt, was sie zu einer sehr genau charakterisierten Hauptfigur macht, dies jedoch mit ausgeprägter Spannung. Im Wesentlichen gibt es zwei Handlungsstränge: Lizas Gabe und ihr Umgang damit und ihre gefährliche Liebe zu David. Diese beiden Teile werden teilweise sehr gut verknüpft, manchmal jedoch leider etwas zu stark voneinander getrennt. Ein weiterer Kritikpunkt ist das sehr offene Ende, dem Leser wird zwar vermittelt, dass Liza ihre empathischen Fähigkeiten zum Schutz aller nutzen wird, wie ihre Liebesgeschichte aber ausgeht erfährt man nicht, denn eine beidseitig bedingungslose Liebe sagt im Jahre 2018 noch nichts über deren Zukunft aus.
Somit ist „Liebe braucht keinen Ort“ ein spannender und größtenteils origineller Science-Fiction-Liebesroman, man sollte sich jedoch nicht an dem offenen Ende stören.
*Erschienen bei bloomoon*
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Autorin / Autor: lilalil - Stand: 25. Februar 2014