Eigentlich sollte man sich auf die Arbeit konzentrieren – und dennoch greift die Hand wie automatisch zur Tasche, wenn sich das Smartphone mit einem Klingeln, bei manchen auch mit einem Vogelzwitschern oder Quaken, zu Wort meldet. Wer kann sich dann schon einen Blick aufs Smartphone verwehren?! Ist bestimmt wichtig … . Die meisten von uns können wahrscheinlich nur schlecht acht Stunden lang täglich und durchgehend auf ihr geliebtes Smartphone verzichten. Sollten sie auch nicht, findet Sooyeol Kim von der Kansas State University. Seiner Meinung nach sind kurze Pausen während eines Arbeitsalltags, in denen man Freunden etwa eine SMS schickt oder Angry birds spielt, gut für die Konzentration.

In einer Studie statteten die ForscherInnen 72 Angestellte mit einer App aus, die ihr Smartphone-Nutzungsverhalten aufzeichnete. Am Ende eines Arbeitstages hielten die TeilnehmerInnen zudem fest, wie sie sich fühlten. Die Auswertung zeigte: Die Arbeitnehmer, die sich zwischendurch Arbeits-Pausen gönnten, indem sie sich ihrem Smartphone zuwandten, waren produktiver und am Ende des Tages glücklicher als diejenigen, die verzichteten. Die Testpersonen beschäftigten sich während eines Acht-Stunden-Arbeits-Tages durchschnittlich 22 Minuten mit ihrem Handy.

Durch die Interaktion mit Freunden oder Familienmitgliedern könne man sich besser vom Stress erholen und den Geist erfrischen, meint Kim. Kurze Pausen während eines Arbeitsalltags seien wichtig, denn es sei so gut wie unmöglich, sich acht Stunden durchgehend zu konzentrieren. Der Blick auf das Smartphone sei genauso effektiv, um abzuschalten und neue Konzentration zu finden wie das Gespräch mit den Kollegen, ein Gang durch den Flur oder das Kaffeekochen.

Wer sich jetzt schon guten Gewissens in der Schule oder auf der Arbeit auf dem Smartphone rumtippen und -wischen sieht, den müssen wir an dieser Stelle aber leider enttäuschen. Der Produktivität kommen tatsächlich nur kurze Pausen von ein bis zwei Minuten zugute. Wer sich eine Stunde während der Arbeitszeit mit einem Handygame beschäftigt, muss sich nicht wundern, wenn die Leistung darunter leidet. Auch hier ist weniger mal wieder mehr ;-).