Am Boden oder obenauf?
Bewegungsrichtungen beeinflussen Stimmung
In "Hoch"stimmung sein - sich "am Boden" fühlen. Solche und ähnliche Redewendungen bezeichnen weniger eine räumliche Situation als eine Stimmung. Dennoch hat die räumliche Richtung etwas mit unserer Laune und Einschätzung zu tun. Und dass man diese nicht nur mit der Sprache, sondern mit nach oben oder nach unten gerichteten Bewegungen beeinflussen kann, zeigt nun ein ForscherInnen-Team des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik in Nijmegen und der Erasmus-Universität Rotterdam.
Daniel Casasanto und Katinka Dijkstra fanden durch ein einfaches Experiment mit 24 ProbandInnen heraus, dass Auf- oder Abwärtsbewegungen unser Erinnerungsvermögen beeinflussen können. Die Versuchspersonen hatten die Aufgabe bekommen, in einem gleichbleibendem Takt Glasmurmeln mit beiden Händen abwechselnd mal in eine oben und mal in eine unten stehende Vorrichtung zu legen. Währenddessen sollten sie den WissenschaftlerInnen von einem erfreulichen Erlebnis berichten. Dabei wurde die Zeit ermittelt, die die Versuchspersonen brauchten, um sich an dieses Ereignis zu erinnern.
Bewegungsmuster bestimmen unsere Erinnerungen
Heraus kam, dass die ProbandInnen sich wesentlich schneller an ein positives Ereignis erinnern konnten, wenn sie die Murmeln nach oben schaufelten und länger nachdenken mussten, wenn sie sie in die untere Schale legten. Bei der nach unten gerichteten Bewegung erinnerten sie sich dagegen schneller an unschöne Erlebnisse.
Um ihre These zu erhärten, führten die WissenschafterInnen noch ein Experiment durch, bei dem die Versuchspersonen ganz neutral "von einem Ereignis im letzten Sommer" berichten sollten. Dabei führten die Abwärtsbewegungen viel häufiger zu negativen, die Bewegungen nach oben eher zu schönen Erinnerungen.
Und die Moral von der Geschicht´? Wollt ihr froh sein, beugt euch nicht! ;-)
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Autorin / Autor: Redaktion/ MPI - Stand: 9. März 2010