Born to dance!

Auch Babys haben den Beat - Ist das Rhythmusgefühl angeboren?

Schon Babys bewegen sich im Takt der Musik. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Die Fähigkeit, äußere Reize direkt in eine rhythmische Bewegung zu transportieren, ist eine ganz besondere Eigenschaft, denn dafür müssen verschiedene Schaltkreise im menschlichen Gehirn miteinander gekoppelt werden.

Dass diese Fähigkeit uns schon in die Wiege gelegt wird, lässt nun eine wissenschaftliche Studie mit WissenschaftlerInnen der Universitäten von York und Jyvaskyla vermuten. Die Forscher Marcel Zentner und Tuomas Eerola hatten rund 120 Kinder zwischen 5 und 24 Monaten beim Musikhören beobachtet. Vorgespielt wurden klassische Musikstücke, rhythmische Stücke oder - zum Vergleich - nur Sprache.

Lächeln macht taktvoll

Es zeigte sich, dass die Babys sich von Musik stärker zum Mitwippen anregen ließen als von Sprache. Je deutlicher der Rhythmus zu erkennen war, desto stärker "tanzten" die Babys. Allerdings ließ die Synchronität noch etwas zu wünschen übrig. Die Babys wippten auch dann weiter, wenn die Musik zu Ende war und konnten auf plötzliche Tempowechsel in der Musik nur unzureichend reagieren. Die Fähigkeit, sich synchron zur Musik zu bewegen, wird meist erst im Kindergartenalter entwickwelt. Am synchronsten bewegten sich übrigens die Babys, die beim Wippen am meisten lächelten.

Für die Forscher lassen die Ergebnisse vermuten, was auch in früheren Untersuchungen schon angedeutet wurde: Dass die Fähigkeit, sich rhythmisch zu Musik zu bewegen wahrscheinlich von Geburt an im menschlichen Gehirn angelegt ist. Das Rätsel aber bleibt, warum sich diese Fähigkeit beim Menschen entwickelt hat. Ist es nur ein Nebeneffekt von einer eigentlich für ganz andere Zwecke gedachten Funktion?


Die Ergebnisse der Untersuchung "Rhythmic engagement with music in infancy" werden in Fachblatt PNAS veröffentlicht.

Autorin / Autor: Redaktion / eurekalert.org - Stand: 16. März 2010