Schlechtes kommt besser an
Negative unterschwellige Botschaften sind effektiver
Unterschwellige Beeinflussung ist in der Werbung ein Riesenthema. Ob sie überhaupt funktioniert oder nicht, ist äußert umstritten, zudem gehört sie sicher nicht zu den elegantesten Methoden, in manchen Ländern ist sie sogar verboten. Denn es wird versucht, dem Zuschauer durch Bilder oder Worte Botschaften unterzujubeln, an die er sich gar nicht bewusst erinnern kann, die ihn aber dazu bewegen sollen, etwas toll zu finden, zu kaufen oder zu machen.
ForscherInnen um Nilli Lavie vom University College London haben nun in einer Studie zeigen können, dass Menschen den emotionalen Wert einer unterschwelligen Botschaft durchaus wahrnehmen und dass dies besser funktioniert, wenn die Botschaft negativ ist.
Krieg statt Frieden, Qual statt Blumen
Für dei Studien bekamen Testpersonen verschiedene positive, negative oder neutrale Wörter auf einem Bildschirm gezeigt. Dabei war jedes Wort nur den Bruchteil einer Sekunde zu sehen, es konnte also nicht bewusst gelesen, sondern bestenfalls unterschwellig "wahrgenommen" werden. Anschließend sollten die Probanden sagen, ob es sich bei einem Wort um ein positives, negatives oder neutrales Wort gehandelt hatte und wie sicher sie bezüglich dieser Einschätzung sind.
Die Testpersonen konnten negative Wörter eindeutig besser identifizieren, während bei den positiven und neutralen Ausdrücken eher Raten angesagt war.
Die ForscherInnen erklären das so: "Wir können nicht warten, bis das Bewusstsein anspringt, wenn jemand mit dem Messer auf uns zurennt oder wir bei Regen oder Nebel fahrend ein Schild mit der Aufschrift "Gefahr" sehen."
Für Werbetreibende wird dieses Ergebnis allerdings nicht allzu positiv sein, denn es dürfte schwierig werden, für ein Produkt mit negativen Worten oder Bildern zu werben und trotzdem eine positive Meinung beim Zuschauer zu etablieren. Aber das muss ja zum Glück nicht unsere Sorge sein ;-).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 30. September 2009