Wenn es im Wald Frösche regnet
Mini-Froschnachwuchs kämpft am Boden ums Überleben
Liebe geht durch die Ohren
Das rhythmische „äpp…äpp…äpp“ einer stimmgewaltigen Amphibienkapelle am Gartenteich ist verklungen, das klassische Froschkonzert hat jetzt Sommerpause. Denn Liebe geht bei Fröschen durch die Ohren und kaum ist der Laich befruchtet, verstummt der Männer-Chor :-)
Doch nicht alle Amphibien halten ihr Froschmaul, wenn der Nachwuchs gezeugt ist. Der Laubfrosch zum Beispiel hockt jetzt in den Bäumen und stimmt krächzend ein Sommer-Solo an: „Es ist ein ungewöhnlicher, auffallender Klang,“ beschreibt Dr. Dieter Martin, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. Aber warum ausgerechnet jetzt gequakt wird, weiß bis heute niemand so genau. Experten vermuten allerdings, dass die Licht- und Temperaturverhältnisse im Wald Auslöser sind. Sie erinnern die Laubfrösche vielleicht ein bisschen an den vergangenen Frühling.
Nur 1% des Nachwuchses überlebt
Während die Laubfrösche mit ihren Haftzehen in die Bäume klettern und Arien schmettern, kämpft der Frosch-Nachwuchs am Boden überall um sein Überleben. Experten sprechen sogar von einem „Frosch-Regen“, sagt Dr. Martin. „Denn die winzigen Fröschchen sind wirklich überall – wie Regentropfen.“ Sie sind auf dem Waldboden, den Straßen und Wegen, in den Wiesen und auf den Weiden. Sie haben gerade die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch in ihrem Leichgewässer durchgemacht und schon stehen sie auf der Speisekarte von Vögeln, Insekten und größeren Amphibien.
Tipps für Froschfreundinnen!
Achtet auf Waldwegen und Straßen auf den Nachwuchs der Frösche und genießt das seltsam-melancholische Konzert der Laubfrösche. Lasst Laub- und Reisighaufen als Winterquartier für Frösche und Kröten im Garten liegen.
Die Verluste sind gigantisch: Nicht nur durch den Straßenverkehr, sondern auch durch Radfahrer auf Waldwegen. Der Frosch-Nachwuchs wandert, um den Lebensraum zu wechseln und sich in seinem Sommerrevier für den Winter fett zu futtern. Nach diesen Wanderungen bleibt im Durchschnitt nur ein Prozent des Froschnachwuchses übrig, wenn ein Weibchen 600 Eier legt, werden gerade mal sechs Tiere erwachsen.
Frosch, Kröte oder Unke?
Die Verwandtschaftsverhältnisse bei Amphibien sind kompliziert. Nur soviel: Kröten haben eine warzige Haut und kurze Hinterbeine. Deshalb können sie nicht besonders weit hüpfen. Frösche hingegen sind mit ihren langen Hinterbeinen richtige Hüpf-Weltmeister und haben eine glatte Haut. Unken sind am einfachsten an ihrem buntgefleckten Bauch zu erkennen. Alle sind Amphibien! Und was sind dann Lurche? Der Begriff ist schlicht das deutsche Wort für Amphibien.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung Deutsche Wildtierstiftung - Stand: 13. August 2009