Bioessen doch gesünder
Neue EU-Groß-Studie: Mehr Vitamine und Antioxidantien enthalten
Bioprodukte sind nicht nur leckerer und schadstoffärmer als konventionell erzeugte Lebensmittel, sondern enthalten darüberhinaus auch mehr Vitamine und andere gesunde Inhaltsstoffe. Dies ist das Ergebnis einer Großstudie des Deutschen Naturschutzrings (DNR). Der Dachverband der deutschen Natur-und Umweltschutzverbände stellte gestern die Ergebnisse des fünfjährigen europäischen Forschungsprojektes QLIF (QualityLowInputFood) in Berlin vor. Ökoprodukte wie Kohl, Salat, Tomaten oder Kartoffeln wiesen gegenüber dem konventionellen Anbau deutlich höhere Gehalte an Antioxidantien, Vitaminen und bioaktiven Stoffen auf und Biomilch enthielt vor allem im Sommer 40 bis 60 Prozent mehr Vitamine, Carotinoide und andere Antioxidantien, erläuterte Projektleiter Urs Niggli.
Diese Ergebnisse widerlegen die vor kurzem veröffentlichte Studie der britischen Food Standard Agency (FSA), die behauptet hatte, dass Bio-Lebensmittel nicht gesünder seien als konventionelle.
Warum ist Bioessen gesünder?
Hauptursache für die besseren Ergebnisse der Ökoprodukte ist die organische Düngung, deren Wirkung bisher unterschätzt wurde. Sie erhöht zum Beispiel den Gehalt an bioaktiven Stoffen, die im tierischen und menschlichen Körper als Antioxidantien wirken. Das sind Substanzen, die als Radikalfänger im menschlichen Organismus bei der Infektionsabwehr entzündungshemmend wirken und das Risiko für bestimmte Krebs- und arteriosklerotische Erkrankungen verringern.
Bei der Biomilch spielt die artgerechte Fütterung der Tiere mit Gräsern und Kräutern eine wichtige Rolle für die Zusammensetzung der Milch. Die günstigere Zusammensetzung der Fettsäuren ist vorteilhaft für die menschliche Gesundheit. LDL-Cholesterin-Werte lassen sich senken, die Verklumpung von Blutplättchen in den Blutgefäßen wird vermindert.
Kritik an britischer Studie
Der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings, Helmut Röscheisen, warf den britischen WissenschaftlerInnen der "Anti-Ökostudie" vor, Rückstände von Pestiziden, Schwermetallen und Nitraten erst gar nicht berücksichtigt zu haben und gezielt Studien ausgeschlossen zu haben, die den höheren Gehalt von bioaktiven Stoffen bei Bioobst belegten.
Ökoprodukte fördern aber nicht nur das eigene Wohlbefinden und die menschliche Gesundheit, sondern tragen viel zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Durch den Einsatz von Nützlingen zur Schädlingsbekämpfung und den Verzicht auf Pestizide und synthetische Düngermittel wird auch die Umwelt geschont. Die energieärmere Herstellung der Lebensmittel im Ökolandbau leistet darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, betonten die Ökolandwirte.
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung DNR - Stand: 19. August 2009