Der Mensch tendiert dazu, aus dem Strom von Informationen der ihn umgibt, immer nur die Meinungen herauszufiltern, die zu den eigenen Ansichten passen. Nur selten und nur in bestimmten Situationen lässt er sich herab, auch gegenteilige Meinung an sein Ohr dringen zu lassen. In welchen Situationen das passiert, haben ForscherInnen der University of Illinois versucht herauszufinden. Sie durchforsteten dafür das Datenmaterial von 91 abgeschlossenen Studien mit insgesamt 8.000 TeilnehmerInnen.

Die ForscherInnen konnten aufzeigen, dass Menschen doppelt so häufig Meinungen bevorzugen (67 Prozent), die ihrer eigenen entsprechen. Besonders engstirnige Menschen wählen sogar 75 Prozent der Informationen danach aus, ob sie zu dem eigenen Weltbild passen. Dies trifft vor allem auf die Bereiche Politik, Moral und Religion zu.

Interessanterweise sind  Menschen ganz besonders skeptisch gegenüber anderen Meinungen, wenn sie sich ihrer eigenen gar nicht so sicher sind ;-).
Will sich aber jemand ein Haus kaufen, einer Operation unterziehen oder plant gar eine politische Debatte, ist er häufiger bereit dazu, sich auch mit gegensätzlichen Meinungen auseinanderzusetzen. Ansonsten bleiben die meisten Leute lieber bei ihrer vorgefertigten Meinung, schließlich könnten andere Meinungen das mühsam aufgebaute Weltbild ins Wanken bringen und zu einem ganz anderen Leben führen.