Kampagne gegen K.O.-Tropfen
Notruf-Verein will Mädchen und Frauen vor Vergewaltigung schützen
Eine neue, widerliche und gefährliche Droge geistert durch diverse Kneipen, Discos und Partys: K.O.-Tropfen. Sie werden auch als Vergewaltigungsdroge bezeichnet, denn oft wird sie dazu benutzt, Frauen oder Mädchen willenlos zu machen, um sie sexuell zu missbrauchen.
In den nächsten Tagen werden in Bremer Kneipen und Diskotheken die nebenstehende Postkarte und ein dazugehöriger Flyer ausliegen. Der Notruf für vergewaltigte Frauen und die Beratungsstelle der Polizei in Bremen haben gestern ihre Info-Kampagne zum Thema "K.O.-Tropfen" vorgestellt. Damit sollen mehr Infos über diese Droge verbreitet und vor allem Mädchen auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. Hier findet ihr einen Auszug aus den Flyer des Bremer Notrufs.
Was sind K.O.-Tropfen?
K.O.-Mittel sind häufig farblose, geruchs- und geschmacksneutrale Substanzen. Sie werden in Diskotheken, Kneipen und auf privaten Partys heimlich Getränken oder Lebensmitteln beigemischt, um potentielle Opfer - meistens Frauen und Mädchen - wehrlos zu machen. Viele Opfer berichten, dass sie nach einer Party an fremden Orten erwacht sind und sich nicht erinnern können, wie sie dort hingekommen sind. Oft gibt es nur das vage Gefühl, dass etwas Seltsames geschehen ist oder eine Ahnung, dass es einen sexuellen Übergriff oder sogar eine Vergewaltigung gegeben haben muss. Leider verschweigen viele Frauen und Mädchen den Vorfall, weil sie fürchten, dass ihnen keiner glaubt oder sie den Vorwurf hören, sie hätten zu viel getrunken. Die Wirkung von K.O.-Mitteln ist – besonders in Kombination mit Alkohol oder Drogen – unkalkulierbar und kann sogar lebensgefährlich werden.
Wie kannst du dich schützen?
- Behalte dein Getränk im Auge!
- Nimm kein offenes Getränk an, wenn du die Zubereitung nicht beobachten konntest!
- Vertraue deinem Gefühl, wenn dir etwas seltsam vorkommt!
- Sprich Freundinnen oder Freunde an, wenn es dir schlecht geht oder du verwirrt bist!
- Trau dich ruhig, zu reagieren, wenn du etwas Verdächtiges beobachtest!
- Kümmere dich um Freundinnen oder Freunde, die viel getrunken haben.
- Auch Alkohol kann als KO-Mittel eingesetzt werden!
Was kannst du bei Verdacht auf KO-Mittel-Gabe tun?
Ruf einen Rettungswagen oder lass dich von Freundinnen oder Freunden in ein Krankenhaus bringen! Wende dich an eine Ärztin oder einen Arzt deines Vertrauens! Wende dich an die Polizei! Oder wende dich an eine der vielen Beratungsstellen für Frauen und Mädchen. Sie unterstützen dich mit Information, Beratung und Psychotherapie.
(Unter Verwendung von Infos von der Internetseite www.frauennotruf-bremen.de)
Mehr Infos über K.O.-Tropfen im Internet
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 2. April 2009