Sag´s Gott
Wenn Gläubige beten, reagiert das Gehirn wie bei einem Gespräch
Dir ist gerade nach Quatschen und deine beste Freundin ist nicht zur Stelle? Dann versuche doch einfach mal, eine Runde zu beten. Beim inbrünstigen Gebet werden im Gehirn nämlich genau die gleichen Regionen aktiv, wie beim Gespräch mit einer Freundin oder einem Freund - vorausgesetzt der/die Betende glaubt an Gott. Das haben dänische Hirnforscher der Universität von Aarhus in Versuchen mit Testpersonen herausgefunden.
Im Versuch sollten die Testpersonen ein Gebet aufsagen und einen Kinderreim. Dabei wurden die Gehirnaktivitäten mit einer Magnetresonanztomographie sichtbar gemacht. Beim bloßen Aufsagen eines auswendig gelernten Gebets wurden lediglich Regionen aktiv, die für das Aufsagen von Gelerntem zuständig sind.
Beteten die ProbandInnen aber auf ganz persönliche Weise zu ihrem Gott, dann wurden Regionen aktiv, die ansonsten für Gesprächssituationen mit anderen Menschen zuständig sind.
Die ForscherInnen überprüften, ob sich ähnliche Aktivierungsmuster ergeben, wenn die Testpersonen beispielsweise in Gedanken ihre Wünsche an den Weihnachtsmann übertragen. Hier aber reagierten die Gehirne der Testpersonen eher wie bei einem Computerspiel, wo sie wissen, dass das Gegenüber nicht real ist.
Für die ForscherInnen ist das Gebet eines gläubigen Menschen also vergleichbar mit einer normalen Interaktion zwischen zwei Menschen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 8. April 2009