Besser denken mit miesem Wetter
Zu gute Laune macht oberflächlich
Ein wolkenverhangender Himmel im Frühling schlägt auf die Stimmung, wirkt sich aber offenbar positiv auf die Denkleistung aus. Das zumindest behaupten australische ForscherInnen der University of New South Wales. Sie befragten Testpersonen zu 10 Dekorationsobjekten, die sie in Geschäften an der Kasse platziert hatten. Dazu ließen die ForscherInnen traurige Musik in den Geschäften spielen, wenn es draußen grau und regnerisch war, sowie fröhliche Musik bei schönem Wetter. Nach dem Ladenbesuch wurden die Testpersonen gefragt, an welche Deko-Elemente sie sich erinnerten.
Keine Angst vor schlechter Laune ;-)
Tatsächlich schnitten die Regen-Testpersonen mit leicht gedrückter Stimmung deutlich besser ab als die gut gelaunten Sonnenscheineinkäufer. Die ForscherInnen glauben, dass Menschen mit richtig guter Laune zu einem eher oberflächlichen Denkstil tendieren. Die Spitzenstimmung sorgt offenbar für Vergesslichkeit und eine vorschnelle Beurteilung von Menschen, die wir treffen. Dezent miese Stimmung hingegen sorgt für eine schärfere Wahrnehmung und verursacht einen sorgfältigeren, tieferen Denkstil.
Wenn an den Untersuchungen was dran ist, dürft ihr euch künftig also freuen, wenn am Tag der Klassenarbeit dunkle Wolken am Himmel hängen und euch das auf die Laune schlägt. Am Ende springt bei schlechtem Wetter nämlich vielleicht eine bessere Note heraus ;-).
Für die PsychologInnen sind die Ergebnisse ein weiterer Hinweis darauf, dass die Denkleistung von Menschen von der Stimmung beeinflusst wird. Wie sich das aber genau verhält, ist noch ein recht unerforschtes Gebiet. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die ForscherInnen im Journal of Experimental Psychology.
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemeldung - Stand: 20. April 2009