Der Frühling naht
Beeindruckende Zugvögelformationen am Himmel
Obwohl sich der Winter immer noch nicht richtig verabschiedet hat, sind am Himmel doch schon die ersten Schwärme heimkehrender Zugvögel zu beobachten, die hoffnungsvoll den Frühling ankündigen. Nachdem in den letzten Wochen schon Feldlerchen und Kiebitze gesichtet wurden, sind jetzt die Kraniche unterwegs, die mit großem Getöse in keilförmigen Formationen über das Land fliegen.
Schon seit Anfang Februar sind kleinere Kranichgruppen unterwegs, inzwischen werden auch größere Verbände von 100 bis 200 Kranichen gesichtet, die vom französischen Lac du Der kommend über das Saarland und Rheinland-Pfalz, weiter via Frankfurt am Main, den Taunus und die Wetterau Richtung Norden ziehen. Andere Trupps wurden entlang der westlichen Route via Bonn, Ruhrgebiet und Weserbergland sowie im Norden in der Lüneburger Heide und in Hamburg-Blankenese gesichtet.
Wo sind die Zugvögel im Winter?
Die Wintermonate verbringen sie überwiegend im sonnigen Spanien oder in Frankreich. Ihr wichtigstes Überwinterungsgebiet liegt in der Extremadura im Westen Spaniens. Dort suchen die Vögel in den lichten mediterranen Eichenwäldern nach den Früchten der Stein- und Korkeichen. Auf dem Rückweg in ihre Brutgebiete durchqueren die Kraniche Deutschland auf einem recht schmalen Korridor in Richtung vorpommernsche Boddenlandschaft. Die Kraniche ziehen in der Regel weiter nach Norddeutschland. Von dort begeben sich die Vögel auf die letzte Etappe ihrer anstrengenden Reise nach Skandinavien, in die baltischen Staaten oder nach Weißrussland. Ein kleiner Teil verbleibt auch hier in Deutschland, wo dank intensiver Schutzbemühungen heute wieder etwa 3.000 Kranichpaare brüten.
Welche Vögel kommen noch zurück?
Auch Mönchsgrasmücken, Singdrosseln und Buchfinkenweibchen kehren jetzt in ihre Brutgebiete zurück. "Die Vögel, die nun aus ihren Winterquartieren heimkehren, sind so genannte Kurzstreckenzieher. Sie verbringen die kalte Jahreszeit in Südeuropa. Erst später im April oder Mai treffen die Langstreckenzieher aus Afrika bei uns ein", erklärt der NABU-Vogelexperte. Zu ihnen zählt zum Beispiel der Mauersegler, der in Südafrika überwintert und als einer der letzten Zugvögel zurück nach Deutschland kommt. Während viele Zugvögel nun aus dem Süden heimkehren, verlassen einige andere NRW im Gegenzug. Wildgänse, die am Niederrhein überwintern, brachen bald in Richtung Norden nach Skandinavien oder Sibirien auf.
Nicht nur die Zugvögel veranstalten Himmelskonzerte: Die Vögel, die den Winter hier bei uns geblieben sind, machen sich jetzt auch wieder lautstark bemerkbar: Buchfinken, Kleiber, Kohlmeise, Zaunkönig, Heckenbraunelle und Amsel. Während sie sich im Winter weitgehend ruhig verhalten, um Energie zum Überleben zu sparen, beginnen sie an wärmeren Februar-Tagen wieder fröhlich zu zwitschern, um ihre Reviere abzugrenzen und natürlich eine/n PartnerIn für die Familiengründung zu finden.
Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 2. März 2009