Kaiserpinguine vom Aussterben bedroht
Klimawandel zerstört Lebensraum
Die Kaiserpinguine sind ein Symbol der eisigen Lebenswelt der Antarktis. Doch nun geben Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Proceedings of the National Academy of Sciences" bekannt, dass sie durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Bestand der Tiere bis zum Ende dieses Jahrhunderts in großem Ausmaß verringert, liegt bei 40 Prozent.
Eine Forschergruppe der amerikanischen Woods Hole Oceanographic Institution, geleitet von den Biologen Stephanie Jenouvrier and Hal Caswell ging diesem Problem nach und stellte fest, dass die Anzahl der jetzt 3.000 brütenden Pärchen bei Eintreffen der Vorhersagen auf 400 sinken wird.
Das gravierende Problem ist das schmelzende Eis, das als Platz des Brütens, der Nahrungsaufnahme und der Mauser dient. Zudem wachsen an der Eisunterfläche Algen, in denen sich der Krill aufhält. Dieser ist Bestandteil der Nahrung der Pinguine.
Für die Prognose stützten sich die Forscher auf Bestandsaufnahmen der Kaiserpinguine im antarktischen Adelieland ab dem Jahre 1962. Sie erkannten, dass häufige Warmwetterphasen das Wachstum der Pinguinpopulation dramatisch verringerten und stellten einen Bezug auf die Vorhersagen des Weltklimarats IPCC her.
Bis vor kurzem war noch unklar, inwieweit sich die Antarktis erwärmt. Untersuchungen zeigten, dass es vor allem auf der westlichen Antarktischen Halbinsel zu Temperaturerhöhungen kommen könnte. Doch eine Studie von Wissenschaftlern von der University of Washington in Seattle hat gezeigt, dass die Klimaerwärmung die Antarktis jedoch überall trifft. Im Fachmagazin "Nature" waren die Forscher zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die Temperaturen am Südpol schon seit einem halben Jahrhundert steigen.
Für die Kaiserpinguine könnte das gefährlich werden, denn die Tiere sind für ihre langen Wanderungen zwischen Brut- und Nahrungsplätzen bekannt. Die Kaiserpinguine sind zudem die einzigen Wirbeltiere, die längere Zeit im antarktischen Inland verweilen. Auf dem Festland paaren sich die Tiere und bringen ihre Jungen zur Welt. Anschließend wandern sie auf das geschlossene Meereis, um diese aufzuziehen.
Der einzige Ausweg für die flugunfähigen Seevögel bestünde in schnellen Anpassungen, beispielsweise durch eine frühere Brutperiode oder das Abwandern in andere Brutgebiete. Bisher erwiesen sie sich, wie die Wissenschaftler beschreiben, jedoch als wenig anpassungsfähig.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung WHOI - Stand: 27. Januar 2009