Unglückliche glotzen mehr
US-Studie: Fernsehen ist eine Sucht
Eigentlich muss man kein Pychologe oder Soziologe sein, um zu ahnen, was amerikanische WissenschaftlerInnen in einer Studie mit über 30.000 Menschen herausgefunden haben wollen: Fernsehen macht nicht froh. Ihrer Studie zufolge glotzen unglückliche und unzufriedene Menschen länger und mehr, während zufriedenere Menschen öfter mal zum Buch greifen oder sich um ihre sozialen Kontakte kümmern. Zufriedene Menschen haben - weil sie weniger glotzen - natürlich auch mehr Zeit für andere Aktivitäten: sie gehen offenbar öfters in die Kirche, lesen Tageszeitungen und gehen häufiger zur Wahl. Ob nun aber Glotzen unglücklich macht oder ob Unglückliche lieber glotzen, das geht aus der Studie nicht hervor.
Die Studie hat den ForscherInnen vor Augen geführt, wie "leicht" Fernsehen ist. Wer sich für einen gemütlichen Abend allein vor der Glotze entscheidet, muss sich nicht mal anziehen, geschweige denn eine Begleitung suchen, Energie aufbringen, um irgendwohin zu kommen oder Geld ausgeben. Und doch bekommt der Glotzer dafür kurzfristig eine Belohnung - darf er doch teilhaben am virtuellen Glück und Unglück der Fernsehgfiguren.
Den ForscherInnen zufolge ist Fernsehen eine Sucht, die zwar kurzzeitig zu Zufriedenheit, langfristig aber zur Verelendung führe. Vor allem sozial Benachteiligte seien für diese Art Sucht besonders anfällig.
Autorin / Autor: Redaktion / Telepolis - Stand: 17. November 2008