Zu selten, zu dünn, zu sexy
Studie: Weibliche Figuren im Kinder-TV sind realitätsfern
Eigentlich gibt es ja annähernd gleich viele Männer und Frauen auf der Erde. Im Kinderfernsehen allerdings könnte man den Eindruck gewinnen, das Verhältnis wäre eher 1:2.
Eine Studie des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) und der Stiftung Prix Jeunesse hat nämlich 30.000 Figuren aus dem Kinderfernsehen in 24 Ländern untersucht. Das traurige Ergebnis: Mädchen und Frauen sind im Kinder-TV nicht nur katastrophal unterrepräsentiert, sondern sie werden auch noch äußerst fragwürdig dargestellt. Demnach ist jede vierte weibliche Figur unnatürlich dünn. Außerdem werden viele weibliche Zeichentrickfiguren übertrieben sexy gezeichnet: mit Beinen bis zum Hals und Wespentaille.
Deutschland lag mit seinem Kinderprogramm übrigens bei der Anzahl der weiblichen Figuren noch unter dem internationalen Durchschnitt.
Die Studie soll am Sonntag beim "Prix Jeunesse International", einem Fernsehfestival für Kinderprogramme beim Bayerischen Rundfunk in München vorgestellt werden.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 28. Mai 2008