Hände lassen sich nicht täuschen
Visuelle Eindrücke werden auf zweierlei Weise verarbeitet
Wenn euch jemand rät, auf eure Hände zu vertrauen, dann hat das tatsächlich Hand und Fuß. Hände lassen sich nämlich von optischen Täuschungen nicht so leicht in die Irre führen. Das haben israelische Forscher um Tzvi Ganel von der Ben-Gurion-Unversität in Beer-Sheva herausgefunden. Sie zeigten Testpersonen optische Täuschungen. Markierungen unterschiedlicher Länge waren auf einem verzerrten Karomuster so angeordnet, dass die eigentlich kürzere Markierung aufgrund der Täuschung länger aussah. Als die ProbandInnen die Länge schätzen sollten, fielen sie auch großteils darauf rein, sie hielten die kürzere Markierung für die längere.
Als die Testpersonen dann aber nach den Markierungen greifen sollten, hatten sie keine Probleme, exakt an der richtigen Stelle zuzugreifen. Obwohl sie also über die tatsächliche Länge der Markierung getäuscht wurden, griffen sie dort zu, wo die Markierungen sich auch tatsächlich befanden. Die Hände lassen sich also also offenbar von der getäuschten Wahrnehmung nicht beirren. Für die ForscherInnen ist das ein Hinweis, dass visuelle Sinneseindrücke auf zwei verschiedene Arten im Gehirn verarbeitet werden - der eine bestimmt das, was wir wahrnehmen, der andere, wie wir unsere Bewegungen steuern.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. März 2008