Energieverschwendung im Nimmerlichtland

Eine märchenhafte Annäherung an das Thema Energieverbrauch von Luisa (15), Alina (15), Maike (17) und Kate (17)

Die Energiepreise steigen von Jahr zu Jahr. Dies betrifft alle Menschen und lässt sie aufhorchen im Hinblick auf die Reduzierung des Energieverbrauchs. Jedermann ist daran interessiert seine Kosten zu senken. Besonders in diesem Jahr ist das Thema angesagter denn je. 2010 - Das Jahr der Energie.
Doch was bedeutet Energie sparen? Leben wie damals im Mittelalter? Leben wie all die Märchenfiguren, vollkommen ohne Strom und Umweltverschmutzung?
Im kommenden Märchen haben wir uns mit zwei unterschiedlichen Meinungen auseinandergesetzt und möchten unter anderem zeigen, wie es möglich sein könnte, einen Kompromiss zwischen der gewohnten Lebensqualität und bewusstem Energieverbrauch zu schaffen.

Prinzessin Stromsparia im Energie-Märchen
Prinzessin Stromsparia
Prinzessin Pinke Glühbirne im Energie-Märchen
Prinzessin Pinke Glühbirne

Energieverschwendung im Nimmerlichtland

Es war einmal eine sehr reiche Familie namens Energetikus. Sie lebte im Nimmerlichtland. Ein Land voller Zauberwäldchen, romantischen Flüssen und weitreichenden geblümten Wiesen, über die kleine Schäfchen mit ihren Hirten zogen. Die vielen kleinen Flüsse und Bäche mündeten alle in einen dunkelgrünen See in der Nähe eines prachtvollen Dornröschenschlosses.
Das Nimmerlichtland war jedoch nicht ausschließlich für seine romantische Landschaft bekannt. Nein, das war es sicher nicht. Die leuchtenden Fassaden der großen Shoppingmalls und die ausdrucksstarken Leuchtreklamen am Rand der Wanderrouten zogen jährlich mehrere Millionen Touristen an. Das Schloss war der Mittelpunkt des Nimmerlichtlands. Kein Wunder. Millionen kleiner, pinker Glühbirnen, welche das Dornröschenschloss schmückten, zogen die Besucher in ihren Bann. In seiner leuchtenden Pracht hätte es ohne Probleme ganz Las Vegas ins Schwitzen gebracht und der Stadt die vielen Touristen geraubt.

Doch die Bewohner des Nimmerlichtlandes lebten in Angst und Schrecken. Sie wurden von König Power Waste regiert. König Power Waste war ein äußerst böser König. Ein König, welcher rücksichtslos an sein eigenen Vorteil dachte und nicht voraus denken konnte.
Tag und Nacht ließ er sein Land mit Hilfe der Millionen Glühbirnen erhellen. Er liebte das künstliche Licht und die damit verbundenen Auswirkungen. Er liebte es von der ganzen Welt bewundert zu werden. Die Kritik seines Volkes und seiner Stieftochter Stromsparia, die die Tochter des ehemaligen Königs war, ließen ihn kalt und provozierten lediglich den Kauf weiterer pinker Glühbirnen.

Seine leibliche Tochter, Prinzessin Pinke Glühbirne war jedoch begeistert von der Politik und Wirtschaft ihres Vaters. Sie war stolz darauf, seine Tochter zu sein und freute sich darauf, später einmal selbst das Oberhaupt des Nimmerlichtlands zu sein. Schon damals legte sie, wie ihr Vater, viel Wert auf eine leuchtende Kleidung und Dekoration ihrer Gemächer.

Das Nimmerlichtland litt unter dem hohen CO2-Ausstoß und dem übertriebenen Energieverbrauch. Nach zehn Jahren Stromverschwendung war das Nimmerlichtland in Schutt und Asche zerfallen. Die Flora und Fauna hatte sich zurück gebildet. Die Erde war schwarz, keine Pflanzen schmückten mehr die weiten Wiesen, und den Bewohnern war es unmöglich, Getreide und Gemüse anzubauen. Das Nimmerlichtland war von nun an Tag und Nacht dunkel und drohte unter zu gehen. Es war dunkel, für immer. Denn die Stromkonzerne streikten und drehten dem Land den Hahn zu.

Doch Stromsparia wollte das Land ihres verstorbenen Vaters retten. Sie versuchte das Volk zu lehren und plante Demonstrationen, um die Notwendigkeit der Veränderung zu unterstreichen. Ihr war kein Opfer zu groß für ihren Plan. Das Volk jedoch war schwer umzustimmen.
Sir Öko, ein guter Freund der Prinzessin Stromsparia, war der Einzige, der ihr in dieser schweren Zeit zur Seite stand. Er bat sie und ihre Stiefschwester Pinke Glühbirne um ein Interview, welches er während seiner Nachrichtenshow „Recycling 4 Nimmerlichtland“ auf dem Hügel der schlafenden Schönheiten zeigen wollte.

Lies das  Streitgespräch zwischen den Prinzessinnen

*Sir Öko*: Düüüm Düüüm Düüüüüüüüm. 12 Uhr. Die Nachrichten des „Recycling 4 Nimmerlichtland“. Mein Name ist Sir Öko. Ich heiße Sie herzlich Willkommen zu meinen 12-Uhr-Nachrichten. Heute mit dem Thema „Rettet das Nimmerlichtland!“. Meine Gäste heute sind: Prinzessin Pinke Glühbirne und ihre Stiefschwester Prinzessin Stromsparia.
Wie wir alle wissen, geht das Nimmerlichtland bald unter. Die momentanen Zustände in Bezug auf die herrschende Dunkelheit erschweren das Leben aller Bewohner.
Prinzessin Pinke Glühbirne, Sie sind bekannt für ihre verschwenderische Art. Was sagen Sie zu der momentanen Lage? Halten Sie es für notwendig in der Zukunft Energie zu sparen?

*Prinzessin Pinke Glühbirne*: Energie sparen?! Warum sollte ich auf meinen bisherigen Lebensstil verzichten? Reicht das nicht, wenn der Rest der Bevölkerung auf seinen Verbrauch achtet?

*Sir Öko*: Stromsparia, wie stehen Sie zu den Äußerungen ihrer Stiefschwester?

*Prinzessin Stromsparia*: Pinke Glühbirne! Wie kannst du nur? Du warst schon immer so egoistisch, genauso wie dein Vater König Power Waste! Ich halte es für äußerst notwendig und dringend, den gesamten Energieverbrauch komplett einzuschränken. Ich lebe in völliger Dunkelheit, wie alle anderen.
Dennoch bin ich glücklich. Ich möchte meinen Lebensstil lehren und allen zeigen, wie es geht, ohne Energie zu leben.
Ich habe keinen Funkwecker. Mein Wecker ist ein Hahn. Morgens klettert er auf einen Misthaufen vor meinem Gemach und löst somit eine Kettenreaktion aus. Eine kleine Murmel springt von dem Misthaufen auf ein Brett, das mit einem weiteren Brett verbunden ist. Das zweite Brett schlägt folglich gegen das Fenster meines Gemachs, das mit einer großen Klingel bestückt ist.
Die Klingel ist so laut, dass ich jeden Morgen aus meinen Träumen ruckartig gerissen werde und schlagartig wach bin.
Des Weiteren schlage ich vor, jegliche Post per Brieftaube oder per Flaschenpost zu versenden. Außerdem wäre es sinnvoll, einen wöchentlichen Waschtag einzuführen. Meiner Meinung nach ist Hygiene heutzutage überbewertet. Es ist nicht notwendig, jeden Tag sich und einen Berg voller Wäsche zu waschen. Ich finde, dass wöchentlich das ganze Dorf im Dornröschen See sich und ihre Wäsche reinigt.

*Prinzessin Pinke Glühbirne*: Das ist doch Schwachsinn und der Vorschlag, einen Waschtag einzuführen, ist ekelhaft! Ein kleiner Wecker verbraucht doch nicht viel Storm und Hygiene ist absolut wichtig! Wenn, dann sollte man bei großen Stromverschwendern anfangen zu sparen. Aber ich werde mich aus diesem Prozess raushalten. Mach du mal! Du weißt sicherlich, dass in 20 Tagen der große Lichterball stattfindet. Bis dahin sollte das Nimmerlichtland in seinem alten Glanz erstrahlen.

*Prinzessin Stromsparia*: Schwester... Du bist zwar naiv, aber du weißt genau, dass wir nur gemeinsam das Nimmerlichtland retten können. Alleine schaffe ich das nicht!

*Prinzessin Pinke Glühbirne*: Du übertreibst es mit deinen Verbesserungsvorschlägen! Lass uns einen Kompromiss finden. Ich denke, dass es viele Möglichkeiten gibt, den Energieverbrauch zu senken. Wie wäre es, wenn wir beispielsweise zunächst einmal einige Wasserräder, Solarzellen und Windräder bauen? Wir wären unabhängig von den Stromkonzernen und hätten außerdem eine solide und ökologische Möglichkeit, um Strom zu erzeugen.
Außerdem sollten die Menschen öfter das Fahrrad benutzen als ihr Auto oder vielleicht Mitfahrgelegenheiten schaffen.
Die Häuser im Nimmerlichtland sollten in Zukunft außerdem bedacht gebaut werden. Große Fenster bringen viel Sonnenlicht und somit auch Wärme ins Haus. So spart man sicherlich einiges an Heizkosten.
Was meinst du?

*Prinzessin Stromsparia*: Ich finde es toll, dass du mir helfen willst und dir so viele Gedanken zu dem Thema gemacht hast. Ich bin dir sehr dankbar dafür.

*Sir Öko*: Nun ist auch Prinzessin Pinke Glühbirne zur Einsicht gekommen und hat von nun an das Ziel, mit ihrer Schwester Stromsparia das Nimmerlichtland zu retten. Ich bitte um Ihre Hilfe, denn nur gemeinsam können wir unser Land retten und es möglicherweise wieder zum Leuchten bringen. Um die vielen neuen Energiequellen zu erschaffen, haben wir eine Spendenhotline eingerichtet. Unter der Telefonnummer 12345678 können sie ihre Spende anmelden.
Vielen Dank. In der kommenden Woche berichte ich live auf dem Berg der schlafenden Schönheiten von den Ergebnissen und Errungenschaften der Nimmerlichtland-Öko-Woche.

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Autorin / Autor: Luisa (15), Alina (15), Maike (17), Kate (17) - Stand: 30.03.2010