Wand an Wand
Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet
Und wir sind am Leben
Nebeneinander her
Direkt bei uns
Doch nicht ganz da
Können wir sehen
Was uns trennt
Jenes das zwischen uns
In die Höhe wächst
Eine Mauer die Schatten wirft
Dunkle Flecken bedecken
Erinnerungen
Die sich in Ecken drängen
Da liegen wir mit
Gesichtern an kalten Stein
Gepresst und wartend
Auf ein Zeichen
Nur das kleinste Geräusch
Ein leises Kratzen auf der anderen
Seite der Wand
Zwischen uns
Leere Blicke in die Dunkelheit
Starre Körper
Unfähig die Grenze
Zu überschreiten
Das Hoffen auf eine
Aufforderung am anderen Ende
Der Mauer die zu wachsen
Scheint
Und doch
Kaum noch zu vernehmen ist da eine Kraft
Eine wie es scheint unantastbare
Macht die sich durch die Wand nagt
Nägel die über
Harten Grund kratzen. Hände
Suchend in der Dunkelheit tasten
Nach einer Klinke
Ein Zucken durch die
Totenstarre die sich löst. In spärlichem
Licht nach blitzendem
Messing sucht
Der letzte Funke den
Wir nicht vertrieben haben
In unserer Gleichgültigkeit der
Der uns den Weh zeigt
Nur ein schwaches
Glühen führt unseren Rest
Stärke durch die enge
Pforte
Wir sind am Leben
So wie sich die Wände
Teilen vor uns und darauf warten
Wieder vollkommen geöffnet zu werden
Ein zögerliches Stupsen der
Tür wird zu einem
Entschlossenem Stoß in die Welt
Des anderen
Sie steht fast offen und lädt
Uns ein hinein zu treten
In das Reich und dennoch zögern
Wir
Und da sind wir wohl am Leben
Immer noch oder eher
Wieder vielleicht auh einfach
Beisammen
Gemeinsam einen Platz
Erschaffen aus zwei Orten mit
Einem noch so engem Durchgang
Durch den wir gehen drürfen
Jeder Zeit
Doch wann werden wir
Mauern
Wie lange wird es brauchen die
Tür erneut zu verschließen
Was bleibt ist die Erinnerung an den ständigen
Kampf weiter zu leben
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Autorin / Autor: Antonia, 15 Jahre - Stand: 14. Mai 2010