Eine angelehnte Tür
Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet
Eine Tages ging ich während der Mittagspause durch die Schule. Wie gewohnt, waren alle Klassenzimmer abgeschlossen und die Türen waren zu, nur eine nicht. Diese Tür war nur angelehnt. Ich dachte mir nichts dabei und ging weiter. Später während der siebten Stunde hörte ich die ganze Zeit Stimmen. Es waren Schreie. Schreie der Verzweiflung, Hilfeschreie. Jedes Mal, wenn der Lehrer etwas an die Tafel schrieb, hörte ich die Schreie. Bei jedem Wort, bei jedem Kreidestrich schrie jemand. Es kam mir sehr, sehr merkwürdig vor. Während der Lehrer schrieb, bat ich ihn, ob ich auf die Toilette gehen dürfte. Er erlaubte es mir und schrieb weiter. Ich folgte den Schreien. Sie kamen aus dem Zimmer, bei dem die Tür angelehnt war. Erst hatte ich ein wenig Angst, aber dann öffnete ich sie. Es war ein schrecklicher Anblick. Der Hausmeister lag auf dem Boden und war eingeklemmt, er war gefangen in diesem Zimmer. Ich holte sofort Hilfe und er konnte gerade noch so gerettet werden. Ich dachte sehr oft darüber nach, was an diesem Tag passiert ist. Hätte ich die Tür doch besser sofort geöffnet....
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Autorin / Autor: Michael, 15 Jahre - Stand: 10. Juni 2010