Der Junge aus meinem Traum
Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet
Mir ist kalt dachte ich und schaute auf die Uhr. Es war genau drei Uhr morgens. In meinem Zimmer war alles wie immer, doch dann zuckte ich zusammen, die Tür stand einen Spalt offen. Ich wunderte mich, da ich sie zu gemacht hatte, bevor ich einschlief. Vielleicht war es der Wind oder eine Person? Ich bekam Angst. Ich fragte mich, ob ich gucken sollte, ob jemand im Haus war. Ich konnte mich entscheiden, entweder ich schaute nach oder ich ließ es bleiben und schlief wieder ein. Ich schlich barfuß zur Tür und legte meine zitternde Hand auf die Klinke. Mein Herz raste, aber die Neugier besiegte die Angst in mir. Ich wollte nur mal einen Blick in den Flur erhaschen. Mir wurde aber auf einmal klar, dass ich nicht in meinen Flur schaute, sondern ein fremdes Zimmer sah. Das konnte doch nur ein Traum sein! Ich machte meine Augen zu und wieder auf, aber es war wahr. Ich stand in einem völlig fremden Zimmer. Ich guckte mich um und sah Fußballschuhe auf dem Boden liegen. Ich musste meine Augen zusammenkneifen, um etwas zu erkennen, so dunkel war es hier im Zimmer. Ich entdeckte ein Bett und dort drin lag ein Junge der schlief. Mein Herz pochte noch schneller. Ich schlich zum Bett und stand jetzt genau vor ihm. Er hatte ein schmales Gesicht und schöne Lippen. Seine Haare waren durcheinander und glänzten braun. Ich schätzte ihn auf 17, denn viel älter als ich konnte er auch nicht sein. Mein Bauch kribbelte und ich konnte ihn nun genau beobachten. Für einen kurzen Moment war es mir peinlich, dass ich in einem völlig fremden Zimmer stand. Das einem Jungen gehörte, der hübscher war als alle anderen. Ich hatte noch nie einen Jungen schlafen gesehen und er sah einfach süß aus. Mir wurde ganz schwindelig, aber ich wollte ihn weiter beobachten. Dieser Junge kam mir so vertraut vor und ich wollte nicht zurück in mein Bett. Dieses Gefühl diesen Jungen anzuschauen gab mir mehr Freude als alles andere. Wieso stand ich in seinem Zimmer und nicht im Flur? Auf einmal wurde mir wieder schwindelig und ich kippte um.
„Mona“, rief jemand und wieder „Mona, steh auf! Wieso liegst du denn auf dem Boden?“ Ich hörte die Stimme meiner Mutter. „Mona, du musst zur Schule!“ Nun machte ich endlich meine Augen auf. Ich lag ungemütlich und unter mir war es hart. Ich lag wirklich auf dem Boden und fing an, mich an diese Nacht zu erinnern. Ich stand auf, machte mich fertig und versuchte mit dem Gedanken klar zu kommen, dass es nur ein Traum war. Ein seltsamer Traum! In der Schule erzählte ich meiner besten Freundin vom Traum, doch sie nahm das nicht so ernst wie ich es tat. Ich war traurig und fühlte mich schwer. Die Lehrerin kam rein und brachte einen neuen Schüler mit. Ich schaute nach vorn und unsere Blicke trafen sich. Es war der Junge von dieser Nacht.
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Autorin / Autor: Sandra, 15 Jahre - Stand: 10. Juni 2010