Nie vergoss ich eine Träne,
blieb immer stark,
zweifelte an der Güte in meinem Herzen.
War es vielleicht stumm und verhärtet von dem Hochmut, den ich von Zeit zu Zeit als einen Schleier trag?

Nie vergoss ich eine Träne
aus Traurigkeit,
denn dort wo Trauer war, erkannte ich diese nicht, ward nie von ihr gezeichnet, sah sie nur sich spiegeln auf dem Antlitz der anderen Seelen und beneidete diese um ihre Tränen.

Nie vergoss ich eine Träne
gar aus Liebe,
denn Liebe mich bis jetzt noch nicht berührte, ich sie nie empfand, seit ich vor langer Zeit in diese Leere eintauchte- bis er kam, meinem Herzen, meinen Augen eine ungewohnte Wärme einhauchte, doch ohne erkenntlichen Grund ist er eines Tages wieder von mir gegang` und ich spüre die kalte, salzige Feuchte auf meiner Wange, als ich zum ersten Mal aus Liebe zu weinen begann.