Elektrotechnik: Vom Kraftwerk bis zur Steckdose
Romy hat auch vor hohen Voltzahlen keine Berührungsängste.
"In jedem Studiengang treten Befürchtungen auf, dass man irgendetwas nicht schaffen kann", findet die 22-jährige Studentin der Elektrotechnik. Spannend ist, die Herausforderungen anzunehmen."
Vor ihrem Studium hatte die Hoyerswerdaerin eine Ausbildung als Energieanlagenelektronikerin bei der Firma Vattenfall Europe absolviert. Nachdem sie eineinhalb Jahre in ihrem Beruf gearbeitet hatte, wurde sie von ihrem Arbeitgeber gefragt, ob sie sich nicht weiterqualifizieren möchte. Sie sagte zu. Nach Beendigung ihres Studiums an der Fachhochschule Lausitz wird sie nicht mehr als Facharbeiterin tätig sein, sondern in eine höhere Position einsteigen können. „Ich wollte etwas Außergewöhnliches machen", erklärt sie ihre Berufswahl, „und bis heute habe ich es nicht bereut." Obwohl Romy die einzige Frau in ihrem Jahrgang ist, macht ihr die Arbeit in den Laboren und Projekten viel Spaß. „Es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima", sagt sie.
Realistische Messergebnisse?
In den ersten drei Semestern hat sich die Studentin vor allem mit Grundlagenwissen befasst. Auf ihrem Studienplan standen Fächer wie Mathematik, Informatik, Experimentalphysik, Elektrotechnik, Regelungstechnik sowie Messtechnik. „Im Fach Messtechnik habe ich zum Beispiel verschiedene Messarten kennengelernt und ausprobiert. Es ist wichtig, eine Vorstellung davon zu entwickeln, ob das Ergebnis, das man erhält, realistisch ist und wirklich stimmt", erklärt sie. Ab dem vierten Semester wird dieses Wissen vertieft. „Wir machen sehr viele Praktika, Laborübungen und führen verschiedene Versuche durch." Im sechsten Semester kann Romy L. ein Schwerpunktfach wählen. Dabei hat sie etwa die Wahl zwischen Energietechnik, Steuerungstechnik oder Automation. Die Studentin tendiert zur Energietechnik, dem Bereich, in dem sie bereits Berufserfahrungen hat. Nach wie vor ist die Studentin vom breiten Feld der Elektrotechnik fasziniert - angefangen von der Stromerzeugung im Kraftwerk bis zur Spannungsverteilung, wenn der Strom schließlich zuhause in der Steckdose ankommt. Und wie schätzt sie ihre beruflichen Perspektiven ein? „Wenn man sich heute für ein technisches Fach entscheidet, braucht man sich um seine Zukunft eigentlich keine Sorgen machen", meint sie.
Quelle: Auszug aus abi extra >> female (2008) der Bundesagentur für Arbeit.
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Autorin / Autor: Auszug aus abi extra >> female (2008) der Bundesagentur für Arbeit. - Stand: 15. Juli 2008