Eintrichtern und abfragen
Forschung: Altmodische aber effektive Lernmethode
Die Lernmethoden werden immer moderner. Whiteboards ersetzen Tafeln, Laptops Heft und Stift und ausgfeilte neue lernpsychologisch untersuchte Techniken sollen dafür sorgen, dass der Stoff schnell verstanden und dauerhaft behalten wird.
Wenn man WissenschaftlerInnen um den Psychologen Jeffrey D. Karpicke von der US-amerikanischen Purdue University Glauben schenken darf, sind die altbewährten Methoden des stupiden Paukens aber manchmal sogar effektiver als so manche neumodische Mind-Mapping-Visualisierungs-Technik: auswendig lernen und sich dann selbst abfragen halten die ForscherInnen für eine besonders effektive Lernmethode.
StudentInnen finden kreatives Erarbeiten effektiver als bloßes Pauken
Für ihre Untersuchung hatten sie StudentInnen Texte aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen lesen lassen. Eine Gruppe sollte die Inhalte in einer Art selbtentwickeltem Diagramm darstellen, das die komplexen Zusammenhänge bildlich darstellte. Die zweite Gruppe sollte die Texte einfach lesen und versuchen, die Inhalte auswendig zu lernen. Dafür legten die Studentinnen die Texte beiseite und versuchten aus dem Gedächtnis abzurufen, was sie gelesen hatten. Beide Gruppen sollten außerdem einschätzen, welche Lernmethode erfolgreicher sein würde.
Anschließend und dann noch einmal eine Woche nach diesem Erarbeiten wurden die StudentInnen zu ihrem Wissen befragt. Dabei zeigte sich, dass die Auswendiglerner deutlich besser abschnitten. Sie konnten die Inhalte nicht nur besser wiedergeben, sondern zeigten auch ein besseres Verständnis der Zusammenhänge als die Gruppe, die das Material auf kreative Weise erarbeitet hatte.
Die StudentInnen selbst schätzen die positiven Effekte der beiden Lehrmethoden allerdings falsch ein. Sie glaubten, das eher kreative Erarbeiten der Inhalte sei effektiver als bloßes Pauken.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 25. Januar 2011