Nachahmer verstehen besser
Wer Dialekte imitiert, lernt leichter fremde Sprachen
Wer im Gespräch mit einem Schwaben oder alt eingesessenem Bayern nur Bahnhof versteht, kann sich selbst helfen, indem er sich seinem Gegenüber anpasst. Denn wer den Dialekt seines Gesprächspartners nachahmt, versteht diesen sehr schnell besser. Dies ist das Ergebnis einer Studie von ForscherInnen der University of Manchester.
Aus bisherigen Untersuchungen ist bekannt, dass wir uns in Gesprächen anderen Menschen anpassen. Wir nähern uns nicht nur im Sprachstil an, sondern auch in unserer Gestik und Mimik. Dadurch signalisieren wir Aufmerksamkeit und zeigen, dass wir uns in unser Gegenüber einfühlen.
Anpassung an den Sprachstil eines anderen hilft, ihn besser zu verstehen
Die Sprachforscher wollten nun herausfinden, ob das Nachahmen eines unbekannten Akzents auch dazu führt, dass wir unsere Mitmenschen besser verstehen. Dafür konfrontierten sie 120 freiwillige StudienteilnehmerInnen der Radbourg Universiteit Nijmegen mit einem völlig ausgedachten niederländischen Dialekt. Die TeilnehmerInnen wurden in drei Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe hörte ohne weitere Aufgabe die 100 Sätze im künstlichen Dialekt. Die zweite Gruppe sollte die gehörten Sätze in ihrem eigenen Akzent wiedergeben und die dritte den Text in dem fremden Dialekt wiederholen. Anschließend testete das Forscherteam, wie gut die Probanden den ihnen bisher unbekannten Dialekt nun verstehen. Das Ergebnis: Die NachahmerInnen waren bei den anderen Gruppen gegenüber deutlich im Vorteil und verstanden sehr viel mehr von dem Text im ausgedachten Dialekt.
Wer im Gespräch mit einem Sachsen auch ein wenig sächselt, wird diesen wohl tatsächlich besser verstehen. Übertreiben sollte man es mit der Nachahmung allerdings nicht, denn dann könnte sich das Gegenüber schnell auf den Arm genommen fühlen ;-).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: Dienstag, 14. Dezember