Schöne Hülle - sichtbarer Charakter
Studie: Attraktive Menschen werden treffender eingeschätzt
Ein schönes Buchcover gerät nicht nur schneller ins Blickfeld, sondern wird auch genauer betrachtet. Genauso verhält es sich mit schönen Menschen. Bei kurzen Begegnungen gelingt es uns besser, die Charaktereigenschaften von Menschen (richtig) zu beurteilen, die wir auch attraktiv finden. Das haben kanadische WissenschaftlerInnen in einem Versuch mit 75 Freiwilligen herausgefunden. Die sollten sich in kleine Gruppen aufgeteilt kurz miteinander unterhalten - ähnlich wie beim Speed-Dating. Anschließend sollten sie die Attraktivität ihrer GesprächspartnerInnen bewerten und deren Charakterzüge sowie ihre eigenen im Hinblick auf Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extrovertiertheit, Verträglichkeit und emotionale Stabilität einschätzen.
Die ForscherInnen verglichen dann die Selbst- und Fremdeinschätzungen und setzen sie in Bezug zur wahrgenommenen Attraktivität. Dabei berücksichtigten sie, dass man sich selbst oft ein bisschen toller einschätzt als andere und dass schöne Menschen nicht selten eine Art Schönheitsbonus haben und positiver eingeschätzt werden als ein weniger schönes Gegenüber.
Schöne Menschen werden positiver aber richtig eingeschätzt
Es zeigte sich, dass die attraktiv beurteilten Versuchspersonen von ihrem Gegenüber meist richtiger eingeschätzt wurden. Wenngleich die positiven Bewertungen attraktiver Menschen ein bisschen über das Ziel hinaus schossen, waren sie treffender als die Einschätzung von Testpersonen, die für nicht besonders attraktiv gehalten wurden. Die ForscherInnen erklären das damit, dass man Menschen mehr Ausfmerksamkeit schenkt und sie auch genauer betrachtet, wenn sie einem gefallen. Dabei betonten die ForscherInnen, dass Schönheit auch weiterhin im Auge des Betrachters liege. Am besten gelang den Versuchspersonen die charakterliche Einschätzung nämlich, wenn sie selbst die zu bewertende Person ansprechend fanden - ganz gleich, ob anderen das auch so ging oder nicht.
Die Ergebnisse wurden im Fachblatt Psychological Science veröffentlicht.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 23. Dezember 2010