Schwere Decke, guter Schlaf?

Forschung: Eine beschwerte Decke sorgte für einen höheren Melatonin-Spielgel bei Testpersonen. Ob das der Grund ist, warum schwere Decken sich gegen Schlaflosigkeit bewährt haben, konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Wälzt ihr euch manchmal nachts herum und wisst einfach nicht, wie ihr einschlafen sollt? Schlafstörungen sind ein ernstes Problem, denn Schlaf ist so wichtig für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Darum wird rund um den Schlaf viel geforscht, insbesondere, wie man ihn herbeiführen kann, wenn er einfach nicht kommen will..

Frühere Studien haben gezeigt, dass schwere Decken hier offenbar einen positiven Einfluss haben. Warum das aber so ist, ist noch nicht wirklich geklärt. Forscher:innen um Elisa Meth von der Universität Uppsala in Schweden haben darum mit Testpersonen versucht herauszufinden, was die schwere Decke mir ihren Körpern und Hormonspiegeln macht.

26 junge Männern und Frauen wurden ins Schlaflabor eingeladen. Sie schliefen dort entweder unter einer leichten oder einer schweren Decke (12 Prozent des Körpergewichts der Teilnehmenden).

Vor dem Schlafengehen wurden ihre Hormonspiegel über Speichelproben erfasst. Dabei wurden vor allem die schlaffördernden und stresshemmenden Hormone Melatonin und Oxytocin ins Visier genommen, aber auch erfasst, ob der Körper Stresssymptome aufwies (Cortisol-Werte) und ob diese durch eine schwere Decke reduziert waren.

Die Ergebnisse zeigten vor allem in einem Bereich eine deutlichen Unterschied bei den Testpersonen:
"Die Verwendung einer beschwerten Decke erhöhte die Melatoninkonzentration im Speichel um etwa 30 Prozent. Es wurden jedoch keine Unterschiede bei Oxytocin, Cortisol und der Aktivität des sympathischen Nervensystems zwischen der beschwerten und der leichten Decke festgestellt", sagt Elisa Meth, Erstautorin und Doktorandin am Fachbereich Pharmazeutische Biowissenschaften der Universität Uppsala.

Melatonin gilt es eine Art Schlafhormon, es nimmt zu, wenn es dunkel wird. Ob der höhere Melatonispiegel nun dafür verantwoprtlich ist, dass sich schwere Decken bei Schlafmangel bewährt haben, ist nicht eindeutig geklärt: "Unsere Studie könnte einen Mechanismus liefern, der erklärt, warum beschwerte Decken einen gewissen therapeutischen Nutzen haben, wie etwa verbesserten Schlaf. Unsere Ergebnisse beruhen jedoch auf einer kleinen Stichprobe und untersuchten nur die akuten Wirkungen einer beschwerten Decke. Daher sind größere Studien erforderlich, in denen auch untersucht wird, ob die beobachteten Wirkungen einer beschwerten Decke auf Melatonin über längere Zeiträume anhalten", sagt der Hauptautor Christian Benedict, außerordentlicher Professor für Pharmakologie an der Abteilung für pharmazeutische Biowissenschaften der Universität Uppsala.

Auch wenn es also noch kleine gesicherte Erkenntnis ist, könnt ihr es mal mit einer richtig schweren Decke vesuchen, wenn ihr nachts nicht schlafen könnt. Ob die euch durch einen höheren Melatoninspiegel oder allein dadurch hilft, dass ihr euch fest umschlungen und sicher gebettet fühlt, spielt keine Rolle. solange ihr gut schlaft.

Die Ergebnisse der Studie sind im Journal of Sleep Research erschienen.

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. November 2022