Eiskalte Vollkommenheit
Mells Liebeserklärung an die Zeit der langen Nächte
Einst waren wir Freunde,
zunächst nur flüchtig Bekannte,
doch es wurd’ mehr als ich mir erträumte,
das ich bislang Freundschaft nur nannte.
Die Angst zu verlieren
tief in mir verborgen,
ließ fast schon passieren
das kühle Glück von morgen.
Bin ich traurig bringst du mich zum lachen
Habe ich Angst wirst du mich beschützen
es ist des Winters Schlaf; ich möcht’ nicht erwachen.
Doch all das wird mir nicht nützen,
ist die eine Frage noch ungewiss:
Ist das der Liebe großes Geheimnis?
Ist es das, was ich all die Zeit schon miss?
Erklärt es das Gefühl, wenn du so viele Monate noch fern,
dass mein Herz in der warmen Zeit zerriss?
Ist das des Rätsels Kern?
Worte die nun mehr bedeuten,
denn himmlische Glocken die zur Weihnacht läuten:
Sehnsucht macht nicht halt vor Tag noch Nacht.
Glück bekämpft des Kummers Macht.
Begierde hält mich in hitzigen Stunden wach.
Jenes über das ich sonst nur spöttisch lach,
ist nun das höchste, ja, das schönste Gefühl auf Erden,
es ist wahre Liebe zum kalten König, die mich ließ vollkommen werden.
Viele Zeilen schrieb ich, die lange mögen währen,
es erforderte ein Maß an Mut,
auf solchem Wege zu erklären,
wie gut mir deine Kälte tut.
Ich liebe dich – da du während der Zeit der langen Nächte über mich wachst.
Ich liebe dich – denn das ist was du aus mir machst:
Eine glückliche Person, die nie geborgener sich fühlen mag,
als sie in deinen eisigen Armen die Zeit verbringen tat.
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Autorin / Autor: Mell, 19 Jahre - Stand: 3. Januar 2011