Belohnung im Visier

In der Gruppe neigen Jugendliche eher zu riskantem Verhalten

Es ist bekannt und kann sicher von den meisten von euch bestätigt werden, dass Jugendliche eher in der Guppe dazu neigen, riskantes Verhalten an den Tag zu legen. Ob Koma-Saufen, unvorsichtiges Fahrverhalten oder Straftaten - all das passiert meistens nicht alleine, sondern in Gesellschaft von FreundInnen / der Clique.

ForscherInnen der Temple University wollten nun herausfinden, warum das so ist. Die Psychologen Jason Chein und Laurence Steinberg ließen darum Teenager und junge Erwachsene ein Rennspiel spielen, bei dem man das Ziel so schnell wie möglich erreichen musste. Die Spieler wurden in eine Situation gebracht, wo sie an einer gelben Ampel an einer Kreuzung entweder halten oder aber noch drüberrasen mussten, dabei aber einen Unfall riskierten.

Die Test-Teenies spielten jeweils in zwei Durchgängen - einmal alleine, einmal im Beisein ihrer Freunde, die sie beim Spielen beobachteten. Dabei wurden ihre Gehirnaktivitäten aufgezeichnet.

Die Forscher beobachteten, dass die Jugendlichen einen riskanteren Fahrstil wählten, wenn sie von Gleichaltrigen beobachtet wurden, während die jungen Erwachsenen in beiden Durchgängen ähnlich spielten. Und das wurde auch im Gehirn sichtbar.

Bei jugendlichen SpielerInnen, die Gesellschaft hatten, war das Belohnungszentrum im Gehirn stärker aktiviert als bei den Alleine-SpielerInnen. Dies kommt zu Stande, weil die Anwesenheit der Freunde als Belohnung empfunden wird - so die These der Forscher. Das aktivierte Belohnungszentrum soll allerdings dazu führen, dass auch andere, mögliche Belohnungen - etwa der Gewinn bei einem Spiel - stärker in den Blickwinkel geraten.

Die Forscher folgern, dass die Anwesenheit von Gleichaltrigen nicht unbedingt dazu führt, dass Jugendliche Risiken anders einschätzen. Sie sind einfach nur anfälliger für das Belohnungsprinzip - ob das nun ein Geldgewinn bei einem Rennspiel, die Beute bei einem Ladendiebstahl oder der anerkennde Blick der Freunde für ein halsbrecherisches Fahrmanöver ist, ist dabei sicher von Fall zu Fall verschieden ;-))).

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Autorin / Autor: Redaktion / eurekalert.org - Stand: 31. Januar 2011