Tag der Arbeit

Zur Geschichte des 1. Mai

1. Mai Demo - Bild: http://commons.wikimedia.org

Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung

Der 1. Mai hat viele Namen und gilt auch unter anderem in Mexiko, der Volksrepublik China, in Thailand, Nordkorea, Russland, Schweden und Frankreich als Feiertag. In Deutschland ist es jedem Bundesland selbst überlassen, wie sie den ersten Mai benennen. So wird der 1. Mai in Nordrhein-Westfalen zum „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“. Dem 1. Mai haben wir übrigens die 40 Stunden Woche zu verdanken. 1856 kam es in Australien zu ersten Massendemonstrationen, die einen Acht-Stundentag einforderten. Es folgten 1886 Massenstreiks in den USA. Angefangen hatte es mit einer Versammlung auf dem Haymarket in Chicago. Ihre Redner kämpften gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen: 12-Stunden-Schichten bei einem durchschnittlichen Tageslohn von drei Dollar. Die Unruhen der folgenden Tage sind als Hymarket-Affaire in die Geschichte eingegangen.

Vier Jahre später wird auf einem Kongress der Sozialen Internationalen (SI) der erste Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung ausgerufen“. Die SI ist ein weltweiter Zusammenschluss von sozialistischen und sozialdemokratischen politischen Parteien und Organisationen und besteht heute noch aus 168 Parteien. 1890 werden zum ersten Mal weltweite Massenstreiks und Demonstrationen von Arbeitern durchgeführt.

Und in Deutschland?

In Deutschland kam es 1929, wegen der starken innenpolitischen Unruhen zu starken Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei kamen zahlreiche Demonstranten ums Leben. Bekannt ist dieser 1. Mai auch als Blutmai. Die Nationalsozialisten nahmen den 1. Mai als „Feiertag der nationalen Arbeit auf“. Durch seinen linkspolitischen Ursprung blieb der Feiertag Deutschland auch nach dem zweiten Weltkrieg noch erhalten.

Die Alliierten erlaubten jedoch nur Kundgebungen in beschränkter Form. In der ehemaligen DDR wurde der 1. Mai als “Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ gefeiert.

Ausschreitungen in Kreuzberg

1987 kam es zu ersten Ausschreitungen beim 1. Mai-Fest in Berlin-Kreuzberg, bei denen sich die Polizei mehrere Stunden zurückziehen musste. Hintergrund der Ausschreitungen waren Auseinandersetzungen der linken Szene mit der damaligen Politik des Berliner Senats, der veranlasst hatte, ausgerechnet am frühen Morgen des 1. Mai Tag die Büros der Volkszählungsboykott-Bewegung zu durchsuchen, eine politische Widerstandsbewegung, die sich gegen die bundesweite Erhebung von Privatdaten zur Wehr setzte.

Seitdem sind die politischen Forderungen der von den Autonomen organsierten "Revolutionären 1. Mai-Demonstrationen" in Berlin Kreuzberg immer wieder von Bildern brennender Autos und Straßenschlachten übertönt worden. Um gegen die eskalierenden Auseindersetzungen anzugehen, rief die Berliner Polizei 1999 als Alternative das Straßenfest MyFest ins Leben.

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Autorin / Autor: Friederike - Stand: 30. April 2009