Ich atme tief ein und spüre, wie die klare Sommernachtsluft meine Lunge spült. Das Gras unter meinen Händen fühlt sich weich an. Weich und irgendwie vertraut. Gedankenverloren zupfe ich ein paar Halme aus der Erde, während ich hier so im Mondschein liege und einfach bin. Denn ab und zu kommt es vor, dass mir zwischen all den Terminen und Erledigungen und Fristen plötzlich wieder einfällt, dass ich lebe. Dass ich tatsächlich existiere. Auf einmal spüre ich den Wind in meinem Haar und die Kleidung auf meiner Haut. Auf einmal schaue ich hoch zu den Vögeln und darüber hinaus und fange wieder an zu sehen. Also so wirklich zu sehen, meine ich. Dann starre ich in den mit Sternen gesprenkelten Nachthimmel, als wolle mein Blick bis zur nächsten Galaxie und noch viel weiter reisen. Zwischen weißen Zwergen und roten Riesen suche ich nach Antworten, die ich wohl niemals bekommen werde. Aber das ist egal, denn ich habe angefangen zu fragen und darum geht es, denke ich mir, während ich einfach bin.